Coronakrise: Flandern wird die Nachverfolgung von Kontaktpersonen anders handhaben
Das belgischen Bundesland Flandern hat beschlossen, bei der Suche nach Corona-Kontaktpersonen auf andere Weise vorzugehen. Nach zwei Jahren läuft der Vertrag mit dem Konsortium aus Call-Centern und Krankenkassen bald aus. Stattdessen wurde eine neue öffentliche Anwendung 'GovApp' mit 30 multifunktionalen Mitarbeitern entwickelt. Wenn die Zahl der Covid-19-Fälle wieder deutlich ansteigt, können 350 Mitarbeiter mobilisiert werden, kündigte die flämische Gesundheitsagentur „Zorg en Gezondheid“ an.
Seit zwei Jahren arbeitet Flandern mit einem Konsortium zusammen. In diesen beiden Jahren wurden fast 8 Millionen Telefonanrufe getätigt, 175.000 Hausbesuche durchgeführt und fast 2,3 Millionen infizierte Personen kontaktiert und informiert. Der Vertrag mit den Callcentern läuft am 31. Mai aus. Das bedeutet nicht, dass die Suche nach Kontaktpersonen von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, eingestellt wird, aber Flandern will die Methode ändern.
"Wir integrieren das gesammelte Wissen und die Erfahrung in ein neues System mit einem kleineren Team mit noch mehr digitalen Instrumenten", erklärt Joris Moonens (Foto), Sprecher der Agentur „Zorg en Gezondheid“ (dt.: Pflege und Gesundheit). Von nun an will Flandern mit der Anwendung 'GovApp' arbeiten. Über diese App können positiv getestete Personen kontaktiert und informiert werden.
Bei einem Coronatest werden die Personen aufgefordert, die App zu installieren. Für Personen, die die App nicht nutzen oder nicht nutzen können, wird die Kontaktsuche per Telefon weiterhin möglich sein. Zu diesem Zweck arbeitet die flämische Regierung mit einem Team von 30 multifunktionalen Mitarbeitern zusammen, die sowohl anrufen als auch in die Wohnung kommen können.