Im SCK in Mol
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Das Kernforschungszentrum in Mol wird Forschungsprojekte rund um "kleine" Kernreaktoren leiten

Das Kernforschungszentrum SCK in Mol in der Provinz Antwerpen wird in den kommenden Jahren international durchgeführte Forschungsprojekte rund um die neuartigen „kleinen“ Kernreaktoren leiten. Dies wurde am Rande der 70-Jahr-Feier des Zentrums bekanntgegeben. Die belgische Bundesregierung wird 100 Mio. € in diese Forschung investieren. Diese kleineren Reaktoren sollen bedeutend weniger Strahlenabfall produzieren, als die heutigen herkömmlichen Atomkraftwerke.

Das Kernforschungszentrum SCK in Mol feiert in diesen Tagen ihr 70-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde am Montag deutlich, dass von hier aus internationale Forschungen zum Thema „kleine Kernreaktoren“ ausgehen werden. Erik Van Walle, der Direktor von SCK sagte dazu, dass diese Reaktoren nach heutigem Stand der Dinge sicherer seien, als die bisher bekannten Anlagen: „Sie produzieren weniger Abfall, sind passiv sicherer, sie sind klein und sie sind modular.“

Diese neuen Kernreaktoren werden nicht mit Wasser gekühlt, sondern mit Blei und diese Technologie wird in Mol bereits seit geraumer Zeit erprobt. 

Wir werden alles nötig haben, was zur Verfügung steht, auch nukleare Energie. Nukleare Energie aber auf eine andere Art und Weise als heute.“

Premierminister Alexander De Croo

Für Belgiens Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) ist diese neue Form von Kernenergie notwendig im Kampf gegen den Klimawandel. Und, so der flämische Liberale, sie ergänzt die nachhaltigen Energiequellen: „Wir werden alles nötig haben, was zur Verfügung steht: Solarzellen, Windkraftanlagen auf hoher See, wo wir bereits Weltspitze sind, Wärmepumpen, bessere Isolierung aber auch nukleare Energie. Nukleare Energie aber auf eine andere Art und Weise als heute.“

Wir haben sehr deutlich die Parameter bestimmt, der diese neue Technologie entsprechen muss: Kein Abfall, passive Sicherheit.“

Bundesenergieministerin Tinne Van der Straeten

Auch Belgiens aktuelle Energieministerin, die flämische Grüne Tinne Van der Straeten (Groen), die die heutigen AKW am liebsten so schnell wie möglich schließen will, hält Forschungen zu neuen Formen der Kernenergie für keine schlechte Idee: „Wir haben sehr deutlich die Parameter bestimmt, der diese neue Technologie entsprechen muss: Kein Abfall, passive Sicherheit. Kein Abfall sorgt für mehr Sicherheit und es besteht dadurch auch mehr Sicherheit im Sinne einer zu vermeidenden Nutzung als Waffe.“

Solche neuen „kleinen“ Kernkraftwerke können frühestens ab 2040 gebaut werden. Kritiker geben aber an, dass auch diese Anlagen das Problem rund um strahlenden Atommüll nicht lösen werden und dass wir in Belgien damit weiter von Uran aus dem Ausland abhängig bleiben. 

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