Flanderns Schulen haben es immer schwerer, ihren Betrieb zu finanzieren
Den 5 verschiedenen Schulträger in Flandern stehen immer weniger Mittel zur Verfügung, um ihren Unterrichtsbetrieb aufrecht zu erhalten. Das betrifft z.B. die Heizkosten oder auch Anschaffungen von modernem und zeitgemäßem didaktischem Unterrichtsmaterial. In den vergangenen 14 Jahren hätten die flämischen Schulen rund 300 Mio. € an Kaufkraft verloren, wie aus einer Berechnung der Schulnetze ersichtlich ist.
Die Folgen davon sind z.B. das Aufschieben von Unterhaltsarbeiten an der Gebäudeinfrastruktur oder mögliche Neubauten bei steigenden Schülerzahlen. Fast noch problematischer ist die Tatsache, dass es den Schulen an Mitteln fehlt, wichtiges didaktisches Material anzuschaffen, dass heutzutage dringend gebraucht wird, wie z.B. Computer und andere digitale Ausrüstungen.
In den Grundschulen in Flandern, in denen eine maximale Ausgabenvorschrift herrscht, können inzwischen bestimmte Dinge nicht mehr durchgeführt werden, da es an Mitteln und an Personal fehlt. In den Sekundarschulen, wo es eine solche Vorgabe nicht gibt, sorgt ein anderes Problem für Druck. Die Schulkinder bzw. deren Eltern müssen mit 40 % am Unterrichtsmaterial beitragen, doch es steht in vielen Schulen derzeit zur Debatte, diesen Anteil zu erhöhen, falls die Landesregierung nicht mit mehr Geldern aufwartet.
Fehlende Kaufkraft
Die 5 flämischen Schulträger bzw. -netze fordern von der Landesregierung jetzt 300 Mio. € an zusätzlichen Mitteln im Bildungshaushalt für die Grund- und Sekundarschulen. Damit wollen die den Verlust an Kaufkraft kompensieren. Doch sie fordern auch, dass die Landesmittel für das Bildungswesen an die steigende Inflation und an die Lebenshaltungskosten angepasst werden.
Flanderns Landesbildungsminister Ben Weyts (N-VA) gibt in diesem Zusammenhang zu, dass es vor allem dem Sekundarschulwesen an Mitteln fehlt. Er will bei der im September anstehenden Haushaltskontrolle schauen, ob und welche Gelder für die Schulen freigemacht werden können. Er legt aber Wert auf die Feststellung, dass in den vergangenen Jahren hohe zusätzliche Summen für das Schul- und Bildungswesen im belgischen Bundesland Flandern bereitgestellt worden seien.