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Homophobe Gewalt: Familie am Rande der Brüsseler Belgian Pride angegriffen

Ein junger Transgender, dessen Mutter und dessen Schwester aus Lüttich sind nach der Belgian Pride in Brüssel am Samstagabend von Jugendlichen auf offener Straße angegriffen worden. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest. Entsprechende Medienberichte wurden der VRT NWS-Redaktion gegenüber bestätigt. 

Die Familie war am Samstag gemeinsam zur Belgian Pride nach Brüssel gekommen. Dies war die erste Teilnahme des 13 Jahre alten Transgenderjungen an einer solchen Schwulen- und Lesbenparade, die die gesamte LGBTQ+-Gemeinschaft repräsentiert. Doch als die dreiköpfige Familie nach der Parade gegen 20 Uhr zu ihrem Auto zurückkehrte, das im zentrumsnahmen Ortsteil Molenbeek geparkt war, wurde sie auf offener Straße von drei jungen Männern angegriffen.

Die Angreifer bewarfen die Familie mit Gegenständen, beleidigten die mit Rufen wie „Du sollst in der Hölle brennen, fieser Tunte“ und rissen dem Jungen eine Halskette in Regenbogenfarben vom Hals, wie eine Polizeisprecherin angab.

Die Angreifer wurden zunächst von einem Passanten aufgehalten, gingen später aber ein weiteres Mal zum Angriff über, wie die Brüsseler Nachrichtenplattform BRUZZ und die flämische Tageszeitung De Standaard meldeten. Die drei jungen Männer schlugen auch der Mutter ins Gesicht und traten ihr gegen das Schienbein.

Sofort Anzeige erstattet und auf Instagramm gepostet

Die Mutter erstattete unmittelbar danach Anzeige bei einer Streife der Polizeizone Brüssel-West.

Bei der Polizei hieß es nach dem Vorfall, dass drei Verdächtige quasi direkt nach dem Vorfall aufgegriffen und festgenommen wurden: „Sie wurden der Staatsanwaltschaft übergeben und verhört. Inzwischen sind weitere Untersuchungen angeordnet worden, um die Taten der Verdächtigen zu belegen und um ein Licht auf die genauen Umstände der Fakten werfen zu können.“

Die ältere Schwester des 13-jährigen Transgenderjungen hatte den Vorfall über Instagram gemeldet, wo er von der Redaktion von De Standaard bemerkt wurde. Das Blatt berichtete als erste Zeitung über den Vorfall. Die junge Frau war in ihrem Instagram-Post sehr deutlich: „Es ist eine Sache, wenn man eine andere Überzeugung oder andere Werte hat. Aber man greift keine Frauen und Kinder an, weil sie nicht in deine Vorstellungen passen.“ 

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