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Limburg: Keine Straßenbahn zwischen Hasselt und Maastricht - Flandern setzt auf elektrische Trambusse

Die flämische Landesregierung hat nach rund 18 Jahren Planung mitgeteilt, dass zwischen Hasselt, der Hauptstadt der Provinz Limburg und Maastricht in der niederländischen Provinz Südlimburg keine Straßenbahnlinie gebaut wird. Stattdessen setzt Flandern auf elektrisch betriebene Trambusse, wie sie schon jetzt als sogenannter "RingTramBus" zwischen  Brüssel und dem Nationalflughafen in Zaventem eingesetzt werden (Video oben). 

Nach den ersten Entwürfen und Vorschlägen für eine Überlandlinie mit Straßenbahnen zwischen Hasselt und Maastricht im Jahr 2004 hat die flämische Landesregierung jetzt beschlossen, auf dieses „Spartakus“ genannte Projekt zu verzichten. Stattdessen sollen schon ab 2024 elektrisch betriebene Trambusse auf dieser Verbindung eingesetzt werden. Am Rande dieser Entscheidung fielen auch die Beschlüsse, solche Trambusse auf den limburgischen Regionalverbindungen Hasselt-Maasmechelen und Hasselt-Pelt einzusetzen.

„Eine Straßenbahn würde Limburg in der Zeit zurückwerfen“, sagte Landesverkehrsministerin Lydia Peeters (Open VLD) dazu. Die flämische Liberale ist der Ansicht, dass Trambusse wesentlich flexibler und günstiger zu betreiben seien und dass diese ein höheres Potential hätten: „Dadurch, dass wir direkt vom Bahnhof Hasselt aus zum Bahnhof von Maastricht fahren können, erwarten wir mehr Fahrgäste.“

Zu optimistische Erwartungen?

Ersten Schätzungen zufolge könne man täglich mit 8.710 Reisenden rechnen, die diese Strecke ganz oder in Teilen mit dem Trambus nutzen werden. Dies ist allerdings eine Prognose, die als ideal angesehen wird. Die Fahrzeit zwischen beiden Provinzhauptstädten soll etwa 42 Minuten betragen. Dies ist allerdings eine Fahrzeit, die auf Maß der geplanten Straßenbahntrasse errechnet wurde.

Doch schon an dieser geplanten Trasse scheiterte dieses Tramprojekt, denn mehrere Anliegergemeinden auf flämischer und niederländischer Seite hatten Probleme damit und zudem sollte diese Strecke durch Naturschutzgebiete verlaufen. Möglicherweise werden die Trambusse, die viertelstündlich fahren sollen, teilweise über normale Straßen unterwegs sein und nur in bestimmten Bereiche auf einer eigenen Bettung. Das wiederum wird die Fahrzeit verlängern. 

Das war's für das "Spartacus"-Straßenprojekt auf der Linie Hasselt-Maastricht (Illustration aus dem Archiv)

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