Vorschlag von DéFI: Brüssel soll um seine Randgemeinden ergänzt werden

Die frankophonen Brüsseler Linksliberalen DéFI schlagen vor, dass die Hauptstadt-Region um die Gemeinden am sogenannten „flämischen Rand“ erweitert werden soll. In diesem Sinne hat DéFI die Idee, in diesen Gemeinden Referenda zu organisieren, in denen über einen möglichen Beitritt zur Brüsseler Region abgestimmt werden soll. Dies meldet die Brüsseler Lokalredaktion der frankophonen Tageszeitung La Dernière Heure.

Zwei Jahre vor den nächsten Wahlen haben die frankophonen Brüsseler Linksliberalen ihr Parteiprogramm analysiert und dies auch im Hinblick auf institutionelle Reformen oder einer nächsten Stufe der Staatsreform in Belgien. Dabei vertritt DéFI deutliche Standpunkte zu Brüssel, zum Brüsseler Rand und zur Hauptstadt-Region im Allgemeinen.

François Desmet (Foto), der Vorsitzende von DéFI, ist der Ansicht, dass die 19 Gemeinden am Brüsseler Rand, die in der Provinz Flämisch-Brabant liegen, niemals um ihre Meinung bezüglich ihrer Zukunft gebeten worden sind: „Wir finden, dass die Bevölkerung der Gemeinden rund um Brüssel irgendwann einmal über ihre Zukunft befragt werden muss. Das ist noch nie der Fall gewesen.“

„Die Frankophonen im Rand fühlen sich im Stich gelassen. Seit der Spaltung des Wahlbezirks Brüssel-Halle-Vilvoorde ist die Rede von Demobilisierung. Unserer Ansicht nach, müssen die Bewohner selbst beschließen, zu welcher Gemeinschaft sie gehören wollen, zu Brüssel oder zu Flandern“, so Desmet gegenüber La Dernière Heure.

Die entsprechenden Referenden oder Volksbefragungen sollten in allen 19 Gemeinden am Brüsseler Rand durchgeführt werden - auch in den 6 angrenzenden Gemeinden mit Spracherleichterungen für die anderssprachigen Minderheiten, so DéFI. 

Wer oder was ist DéFI?

DéFI (Démocrate Fédéraliste Indépendant) ist eine eher linksliberale Partei, die in erster Linie die Frankophonen in und um Brüssel vertritt. Diese ehemals radikal-frankophone Partei gehörte früher zum Kartell der liberalen Reformbewegung MR, steht aber seit 2012 auf eigenen Beinen. Zuerst als FDF, was zwei Bedeutungen in der Parteigeschichte hatte: Fédéralistes Démocrates Francophones bzw. davor Front démocratique des francophones (FDF). 

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