Dreharbeiten für einen Film: Nazifahnen sorgen im Antwerpener Bahnhof für Unverständnis

Im Antwerpener Zentralbahnhof finden seit Mittwoch Dreharbeiten zu einem Film statt, der zu Zeiten der deutschen Besetzung Belgiens spielt. Dazu wurden auch einige Hakenkreuzfahnen aufgehängt. Doch zahlreiche Pendler, die am Mittwochmorgen im Bahnhof ankamen oder abfuhren, reagierten schockiert, denn es gab dazu nirgendwo Erklärungen oder Ankündigungen.

In der großen Halle des Antwerpener Zentralbahnhofs hängen seit Mittwochmorgen einige Hakenkreuzfahnen. Diese Naziflaggen gehören zur Ausstattung der Dreharbeiten für den Film „Will“. Hier wird gerade das gleichnamige Buch von Jeroen Olyslagers verfilmt und dieses Buch erzählt die Geschichte der Razzien in Antwerpen während des Zweiten Weltkriegs.

Am frühen Mittwochmorgen reagierten einige Pendler aufgebracht auf die Hakenkreuzfahnen, denn gerade auch in Antwerpen ist dies eine sehr sensible Materien zumal sich der Bahnhof in unmittelbarer Nähe des jüdischen Viertels der Hafenmetropole befindet.

Die Produktion hatte diese Dreharbeiten nicht offiziell angekündigt und so gab es für einige Bahnreisende angesichts dieser Hakenkreuzfahnen einiges zu schlucken. Doch inzwischen hat die Filmcrew einige Mitarbeiter angewiesen, den Bahnreisenden Erklärungen zu geben. Diese Leute tragen Leuchtwesten, sind leicht erkennbar und verteilen Flyer zu diesem Filmprojekt.

Die umstrittenen Fahnen hängen noch bis Donnerstag im Antwerpener Bahnhof. Danach sind die Dreharbeiten mit diesen Szenen abgeschlossen, teilte Saskia Verboven von der Filmproduktion gegenüber VRT NWS mit.   

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