Ein Autofahrer und dessen Sohn greifen einen Rettungssanitäter bei einem Einsatz an
Am Montag ist in Charleroi in der Provinz Hennegau ein Ersthelfer im Einsatz angegriffen worden. Der Betroffene hatte seinen Krankenwagen für einen Notfall in zweiter Reihe abstellen müssen. Dies allerdings störte einen Autofahrer und dessen Sohn. Da sie nicht schnell genug weiterfahren konnten, rissen sie den Krankenwagenfahrer aus dem Fahrzeug und traktierten ihn mit Schlägen und Tritten. Auf einem Handyvideo ist zu sehen, dass der Sohn ein Messer in seiner Hand hat.
Der Vorfall fand am Montagmittag in Roux, einem Vorort von Charleroi statt. Eine ältere Dame hatte den Notarzt gerufen, doch nach dem sie in den Krankenwagen gebracht wurde, drehte ein Autofahrer, der nicht an der Ambulanz vorbeikam durch. Er und sein Sohn rissen den Sanitäter aus seinem Fahrzeug und schlugen auf ihn ein und traten ihn. Glücklicherweise nutzte der Sohn sein Messer dabei nicht, das er in der Hand hielt.
Der 37 Jahre alte Krankenwagenfahrer will jetzt seinen Job an den Nagel hängen: „Ich liege psychisch am Boden. Ich fühle mich echt nicht mehr im Stande, um wieder in einen Krankenwagen zu steigen. Das gilt auch für meinen Kollegen.“ Es sei frustrierend, so der abgeschlagene Ersthelfer. Man wolle der Bevölkerung helfen und werde dabei angegriffen: „Dafür sind wir nicht ausgebildet und das haben wir nicht unterschrieben. In den letzten Wochen, Monaten und Jahren ist das immer schlimmer geworden.“
Der Angreifer wurde inzwischen unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt. Dessen Sohn wurde von einem Jugendrichter zu einer Sozialstrafe von 30 Stunden verurteilt. Er muss zudem einer Therapie folgen, um seine Aggressionen in den Griff zu bekommen. Zudem darf er keine weiteren Straftaten mehr begehen, sonst droht Jugendhaft und er muss wieder zur Schule gehen. Auf den aggressiven Vater wartet ein Gerichtsverfahren. Ihm drohen wegen vorsätzlicher Körperverletzung bis zu 4 Jahren Haft.
