Lukas Dhont mit Eden Dambrine, einem der Hauptdarsteller des Films.
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"Close" gewinnt den Grand Prix bei den Filmfestspielen von Cannes: Alle belgische Filme preisgekrönt

Belgien hatte einen guten Abend bei den prestigeträchtigen Filmfestspielen von Cannes, da alle drei Filme, die im offiziellen Wettbewerb liefen, einen Preis erhielten, darunter auch "Close" von Lukas Dhont. Die Goldene Palme ging jedoch an einen schwedischen Film, " Triangle of sadness" von Ruben Östlund.  

"Close", über zwei Jungen, deren Freundschaft ein jähes Ende findet, gewann den Grand Prix, die wichtigste Auszeichnung nach der Goldenen Palme. Zum zweiten Mal der zweite Preis für den 31-jährigen Lukas Dhont aus Gent: 2018 gewann er mit "Girl" die Caméra d'Or für das beste Debüt. 

In seiner Rede dankte Dhont seiner Mutter: Sie habe ihm geholfen, den Schlüssel zu einer guten Geschichte für den neuen Film zu finden. Von ihr habe er gelernt, dass es nicht kompliziert sein muss.  "Close" teilte sich den zweiten Preis mit "Stars at noon" der französischen Filmemacherin Claire Denis.

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Felix van Groeningen und Charlotte Vandermeersch gewannen den Preis der Jury mit "De acht bergen" (dt.: Die acht Berge), ex-aequo mit einem polnischen Film. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch des italienischen Schriftstellers Paolo Cognetti und erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen Pietro, einem Jungen aus der Stadt Mailand, und Bruno, einem Jungen aus den Bergen. Sie lernen sich während eines Sommerurlaubs in ihrer Kindheit kennen.

Vandermeersch, die Partnerin von Van Groeningen, gab ihr Debüt als Filmregisseurin. In einer emotionalen Rede gestand sie, dass ihre Beziehung unter Druck gestanden habe, aber die Dreharbeiten zu dem Film hätten sie wieder näher zusammengebracht. Unmittelbar danach gab sie ihm ein paar leidenschaftliche Küsse.

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Die belgischen Dardenne-Brüder hâtten mit dem Gewinn einer dritten Goldenen Palme Geschichte schreiben können, mussten sich aber mit einem Sonderpreis anlässlich der 75sten Ausgabe des Festivals begnügen. Ihr Film "Tori et Lokita" handelt von zwei afrikanischen Flüchtlingen, die getrennt voneinander nach Belgien kommen, sich hier treffen und unter schwierigen Umständen eine Freundschaft beginnen. 

Der Film "Triangle of Sadness" des Schweden Ruben Östlund gewann die Goldene Palme. Es ist das zweite Mal, dass er die Palme gewinnt, nach 2017 mit "The square". Östlund reiht sich damit in den besonderen Club der zweimaligen Gewinner der Goldenen Palme in Cannes ein, zu dem auch die Brüder Dardenne, Michael Haneke und Ken Loach gehören.  

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