Flämisch-Brabant passt Zuchtprämie für Kaltblüter an: "Zugpferde wurden in Japan zu Sushi verarbeitet"
Am vergangenen Wochenende wurde beim Jahrmarkt in Herne in der Provinz Flämisch-Brabant das 1.000. Kaltblutfohlen geboren, dass mithilfe einer provinzialen Zuchtprämie zur Welt kam. Dabei wurde bekanntgegeben, dass diese Zuchtprämien in ihrer Auszahlung angepasst werden, um Missbrauch zu vermeiden. In jüngster Vergangenheit wurde bekannt, dass Brabanter Kaltblüter nach Japan verkauft wurden, um aus deren Fleisch Sushi zu machen.
Jahrelang wurden vor allem in der Provinz Flämisch-Brabant, der Heimat der typisch-belgischen Kaltblutpferde, weniger Fohlen geboren. Um einem möglichen Aussterben der Rasse zuvorzukommen, führte diese Provinz 2011 eine Zucht-, bzw. eine Fohlenprämie ein, die Züchtern für jedes Fohlen ausbezahlt wurde. Damit wurde der Bestand der Brabanter Zugpferde stabiler und jetzt wurde das 1.000. Fohlen, das dank dieser Prämie geboren wurde, vorgestellt.
„Jedes Jahr werden 90 bis 100 Fohlen in Flämisch-Brabant geboren“, sagte Gunther Coppens, Provinzabgeordneter für die N-VA (flämische Nationaldemokraten) und dieses Jahr dürfen wir ‚Dina van Zandgroeven van Brabant‘ vorstellen. Dina wurde in Huldenberg geboren und ist Nummer 1.000. Da sind wir sehr stolz drauf, wenn wir wollen das aus der Provinz heraus auch weiter sehr stark fördern.“ Jedes Kaltblutfohlen, dass in dieser Provinz geboren wird, erhält zusätzlich zum Stamm- und Zuchtnamen auch den Zusatz „van Brabant“.
Heute aber wird die Auszahlung der sogenannten „Fohlenprämie“ angepasst. Bisher bekamen die Züchter die Prämie nach der Geburt des Fohlens vollständig ausbezahlt, doch jetzt geschieht dies in zwei Staffeln, wie der Provinzabgeordnete Coppens erklärt: „Eine Prämie erfolgt nach der Geburt, doch einige Jahre später muss das Pferd einen Eignungstest bestehen und dann folgt der zweite Teil der Prämie.“
Zu Sushi verarbeitet
Diese Anpassung wurde fällig, als aufgefallen war, dass einige Züchter ihre Fohlen kurz nach der Geburt oder kurz nach Auszahlung der Prämie nach Japan verkauften. Dort wurde aus deren Fleisch Sushi gemacht. Die Japaner hatten herausgefunden, dass dieses Fleisch dem inzwischen dort verbotenen Walfischfleisch sehr ähnlich war.
Einige Züchter in Flämisch-Brabant verdienten Geld damit, doch, so Coppens weiter, „fanden wir dies eine schreckliche Idee und darum wurde die Prämie angepasst, damit diese Tiere lebend hierbleiben und als Brabanter Zugpferde ausgebildet werden können.“