In der Nordsee stauen sich Containerschiffe - Auch vor den Häfen in Antwerpen und Zeebrügge
Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie stauen sich Containerschiffe auch in der Nordsee vor den wichtigsten europäischen Häfen. Nach Meldungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IFW) hängen vor den Häfen Deutschland, der Niederlande und Belgiens etwa 2 % der gesamten Container-Fracht-Kapazität auf hoher See fest.
Laut IFW warten alleine in der Deutschen Bucht Containerschiffe mit einer Fracht-Kapazität von bis zu 150.000 Standardcontainern für die Häfen von Hamburg und Bremerhaven. Vor den Häfen von Rotterdam und Antwerpen sei die Lage noch dramatischer, verlautete dazu aus Kiel.
Weltweit seien sogar rund 11 % der Container-Fracht-Kapazität von diesem Phänomen betroffen. „Das ist eine Geschichte, die schon viel länger läuft“, sagte Sabine Rys, die Sprecherin des Fusionshafens Port of Antwerp-Bruges gegenüber der flämischen Wirtschaftszeitung De Tijd: „Wir beobachten bereits seit längerer Zeit einen Stau im weltweiten Containerverkehr, also auch in Antwerpen.“
Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und seit den Nachwehen der Coronakrise in Asien - in China legen Lockdowns ganze Wirtschaftsräume, Weltstädte und ihre Häfen lahm - verschärft sich die Lage vor den Häfen, wo zahllose Containerschiffe darauf warten, beladen oder gelöscht zu werden. Dies bringt zudem Mehrkosten und einen Containermangel mit sich.
Die Reedereien, auch die in den belgischen Häfen, suchen kurzfristig nach Lösungen, die die Situation aber nicht besser, sondern eher schlechter gestalten. Statt mit Containern zu transportieren, setzen sie auf den sogenannten „Break Bulk“-Transport. Das bedeutet, dass viele Waren und Güter quasi lose befördert werden. Dies aber erschöpft so langsam die entsprechende Lagerkapazitäten…