Russischer Discounter eröffnet in Opwijk: "Da sind wir nicht glücklich mit"
In Opwijk in der Provinz Flämisch-Brabant wird der russische Discounter Mere seinen ersten Supermarkt in Belgien eröffnen (Foto). Mere will mit einer einfachen Einrichtung z.B. Produkte auf Paletten und mit einen beschränkten Angebot andere Warenhaus- und Discounterketten in unserem Land um bis zu 20 % im Preis unterbieten. Die Einwohner von Opwijk sehen dieser Eröffnung seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine eher mit Ablehnung entgegen. Inzwischen sorgt ein chinesischer Pop up-Modeshop für lange Warteschlangen in Antwerpen (Video unten).
Die russische Billigmarktkette Mere wollte bereits letztes Jahr ihren ersten Markt auf dem Steenweg op Vilvoorde in Opwijk eröffnen und bereits 2021 sollten belgienweit 10 dieser Märkte entstehen. Doch dies wurde verschoben, bis jetzt. Opwijks Bürgermeisterin Inez De Coninck (N-VA) sagte, dass Mere eine Genehmigung bereits im Frühjahr 2021, also lange vor dem Ukrainekrieg, beantragt habe: „Letztendlich ließen sie uns im April dieses Jahres wissen, dass sie gerne eröffnen wollen. Der Krieg hatte gerade erst begonnen und es kamen viele Flüchtlinge aus der Ukraine in unser Land. Wir hatten seinerzeit gesagt, dass wir eine Eröffnung in diesem Kontext nicht gerne haben möchten.“
Doch letztendlich hatte die Gemeinde Opwijk nichts in der Hand, um diese Eröffnung noch weiter hinauszuzögern. Erst am Montag wurde dem Supermarktbetreiber ein Brandschutzgutachten übergeben. Alles entsprach den Vorschriften. Eine Anfrage zu einem Gutachten von Seiten des belgischen Innenministeriums blieb bisher ohne Antwort: „Doch mündlich hat man uns mitgeteilt, dass es auch von dieser Seite her keinen Grund gibt, die Eröffnung weiter zu verzögern.“
Bei Mere gab man gegenüber Bürgermeisterin De Coninck zu verstehen, dass man mit dem Krieg Russlands in der Ukraine nicht einverstanden sei und dass man diesen ablehne: „Sie hatten sogar die Intension, Leute aus der Ukraine einzustellen, doch ich weiß nicht, ob das auch effektiv so sein wird.“ Mere wirbt mit dem Slogan „Jeden Tag tiefe Preise“. Doch eine großangelegte Eröffnungsfeier wird der russische Discounter nicht veranstalten…
Lange Wartereihen vor chinesischem Pop up-Geschäft in Antwerpen
Der umstrittene chinesische Modeanbieter Shein eröffnet an diesem Mittwoch in einer Seitenstraße der Antwerpener Shoppingmeile Meir einen Pop up-Shop, der nur 4 Tage lang offen sein wird. Am Mittwochmorgen bildete sich schon vor der Eröffnung eine rund 100 Meter lange Warteschlange vor dem Shop.
Hier gibt es direkt nichts zu kaufen, denn Shein stellt hier nur seine Produkte aus. Das Unternehmen ist umstritten, denn es soll sein Personal in China schlecht behandeln und dabei selbst gegen die Menschenrechte verstoßen - Stichwort „moderne Sklaverei“.
Die Wartenden kamen teilweise aus den benachbarten Niederlanden hierher, doch viele von ihnen wussten nicht, dass man hier nichts kaufen kann. Es ist lediglich möglich, im Shop via QR-Codes die hier ausgestellten Kleidungsstücke online zu erwerben. Shein setzt auf billige aber trendige Mode und ist in erster Linie in den sozialen Netzwerken auf Kundensuche, z.B. bei Jugendlichen auf Tik Tok. Die Marke wächst schnell im Modesektor.
