Ukrainekrieg: Proteste vor neueröffnetem russischen Supermarkt in Opwijk
Etwa ein Dutzend Personen haben am Freitagabend in Opwijk in Flämisch-Brabant vor dem geradeerst eröffneten Supermarkt der russischen Discounterkette Mere protestiert (Foto). Dies ist der erste Markt dieser Kette im belgischen Bundesland Flandern. Die Demonstranten kamen mehrheitlich aus Flandern, doch es waren auch ukrainische Flüchtlinge darunter.
Die Demonstranten stellten sich die Frage, wie es möglich sein kann, dass eine Warenhauskette mit russischem Hintergrund angesichts der heutigen Kriegssituation in der Ukraine hier eine Filiale eröffnen kann.
Einige russische Kunden des Marktes beschimpften die Protestierenden, doch zu Zwischenfällen kam es nicht. Die Polizei sorgte dafür, dass nichts passieren konnte.
Die Initiative zu dieser Protestaktion kam von Ronny Cyut aus Mol (Provinz Antwerpen). Cuyt sagte, dass ihn störe, dass so etwas möglich sei: „Wir wollen denen, die hier vorbeikommen, deutlich machen, dass ein solcher russischer Laden hier nicht sein kann, während das Mutterland in der Ukraine ein solches Elend anrichtet. Das so Geld aus Flandern nach Russland fließt, stört mich enorm.“
Unter den Demonstranten ist auch die Ukrainerin Ksenia Hlava, die mit ihrer Mutter jetzt in Flandern lebt, während der Rest der Familie noch immer in der ukrainischen Hauptstadt Kiew lebt: „Wir warten auf das Ende des Krieges, um zurückkehren zu können. Aber dass ein solches russisches Geschäft hier in Flandern jetzt ein Geschäft eröffnet, ist sehr seltsam. Und es ist noch seltsamer, dass Flamen hier einkaufen können. Sie sollten eher böse auf Russland sein, denn durch die Russen steigen hier die Preise für Öl und Lebensmittel.“