Saskia Vanderstichele

Neue Entwicklung in der Prostitution: immer mehr Chinesinnen in Brüssel

Die Bürgervereinigung im Brüsseler Alhambra-Viertel schlägt Alarm, nachdem die Zahl der chinesischen Straßenprostituierten zusehends steigt. Der Verein befürchtet, dass diese Zunahme mit einem neuen Netzwerk für Menschenhandel zusammenhängt.

Wie das Brüsseler Medienunternehmen Bruzz berichtet, haben die Anwohner im vergangenen Jahr regelmäßig auf die Anwesenheit chinesischer Sexarbeiterinnen in ihrem Viertel hingewiesen. Im Visier war eine Wohnung über einem chinesischen Supermarkt. Jetzt konnten vier Lokale in der Nähe der Emile Jacqmainlaan identifiziert werden.   

Dass es um eine neue Form des Menschenhandels geht, konnte noch nicht bestätigt werden, aber die Bürgervereinigung spricht von deutlichen Signalen. In bestimmten Foren ist von "Fließbandarbeit" die Rede, die von sehr jungen Frauen für 50 Euro "all-in" ausgeführt wird. 

Stef Janssens vom Bundesmigrationszentrum Myria weiß, dass Chinesinnen unter falscher Identität per Flugzeug nach Osteuropa geschleust werden.  Von dort aus reisen sie mit falschen Papieren nach Deutschland, in die Schweiz, in die Niederlande, nach Spanien, Österreich und nach Belgien. Als Prostituierte müssen sie die Kosten für die Menschenhändler durch Arbeit in der Prostitution zurückzahlen.  

Die Alhambra Association weist auf ähnliche Vorgänge in anderen europäischen Großstädten hin.  In Spanien wurde im vergangenen Januar ein ganzes Netzwerk zerschlagen, das asiatische Frauen in mehreren Städten zur Prostitution zwang.  Den Frauen wurde eine bessere Zukunft in Europa versprochen, doch bei ihrer Ankunft mussten sie Schulden von bis zu 10.000 Euro zurückzahlen.

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