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Uni Antwerpen empört über Äußerungen zweier Dozentinnen über Marokkaner und Juden

Eine Professorin und eine Assistentin der Biologiefakultät an der Universität Antwerpen haben sich abwertend über Marokkaner und Juden geäußert. Dabei wurden sie unwissentlich gefilmt. Die Aufnahmen machen seitdem die Runde in den sozialen Netzwerken und haben eine Welle der Empörung ausgelöst. Der Rektor der Universität, Herman Van Goethem, bezeichnete die Äußerungen als völlig inakzeptabel. Die Verwaltung prüft den Fall nun genauer, um mögliche Sanktionen zu ergreifen. 

Die Aufnahmen vom 24. Mai sind von einer Kamera in einem leeren Hörsaal aufgezeichnet worden, unmittelbar nach einer praktischen Prüfung. Zum Zeitpunkt des Gesprächs waren die Dozentin und ihre Assistentin sich offensichtlich nicht bewusst, dass die Kamera, die im Rahmen der Prüfung installiert worden war, noch immer aufzeichnete. 

Während ihres Gesprächs äußerten sich die beiden Frauen abwertend über Studierende marokkanischen Ursprungs und kritisierten deren  "schlechtes Niederländisch". "Was ich nicht verstehe, ist, dass sie alle hier geboren sind, nicht wahr?", ist in einem der Fragmente zu hören. "Ihr Akzent und ihre Aussprache ... Ich denke, sie finden es toll, ihre eigene Sprache zu sprechen." 

Im weiteren Verlauf des Gesprächs sprechen die beiden Frauen auch über orthodoxe Juden. "Das ist eine in sich geschlossene Gemeinschaft. Sie verursachen also keine Unannehmlichkeiten", ist in einem der Videos zu hören. "Sie haben ihre eigenen Schulen, ihre eigenen Biologiebücher und so weiter. Da sagt man dann, das sei asozial, das sei keine Integration. Aber dann denke ich mir: Ist es am Ende nicht einfacher, wenn die Dinge ein bisschen getrennt bleiben? Eher als dass wir unseren Unterricht ständig an jede neue Laune anpassen müssen". 

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Welle der Empörung

Am Donnerstagmorgen wurde der Rektor der Universität Antwerpen, Herman Van Goethem, über die Aufnahme informiert, die in den sozialen Netzwerken geteilt wurden. "Ich persönlich bin bestürzt. Was da gesagt wurde, ist völlig inakzeptabel", reagierte er: "Die Universitätsverwaltung befasst sich derzeit mit dem Fall. Danach werden eventuell weitere Maßnahmen ergriffen", erklärte er. 

Auch viele Studierende verurteilten die Äußerungen scharf. Einige von ihnen erwägen, eine Klage gegen die beiden Lehrkräfte.  

Die interkulturelle Vereinigung Kif Kif, die sich gegen Rassismus und für Gleichberechtigung einsetzt, verurteilte ihrerseits ebenfalls die Vorfälle und sieht in den Bildern den Beweis für strukturellen Rassismus.

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