Menschliches Versagen ist die Ursache für den Vorfall auf einer Brücke in Leuven
Der Sturz eines Pkws von der Marie-Thumas-Durieux-Brücke in Leuven Ende Oktober 2021 ist durch menschliches Versagen verursacht worden. Das geht aus einer internen Untersuchung der flämischen Behörde für die Wasserwege hervor, berichtet die Zeitung Het Laatste Nieuws und wurde gegenüber VRT NWS bestätigt.
Ende Oktober 2021 ereignete sich ein spektakulärer Vorfall auf der Marie-Thumas-Durieux-Brücke über dem Kanal in Leuven. Das im Stau stehende Auto war aus ungeklärten Gründen stehen geblieben, als die Schranken heruntergelassen wurden. Als die Brücke aufging, um einen Lastkahn passieren zu lassen, stürzte das Auto, in dem sich eine chinesische Familie befand, rückwärts von der Brücke und landete auf dem Dach. Das Kind der Familie erlitt bei dem Unfall eine Kopfverletzung; die Eltern kamen mit einem Schrecken davon. Lange Zeit war unklar, wie es zu dem Vorfall kommen konnte.
"Die Brücke wird vom Schleusendienst in Kampenhout ferngesteuert. Wenn sich die Schranken schließen, wird zuerst eine visuelle Kontrolle durch Kameras durchgeführt, bevor sich die Brücke tatsächlich öffnet. Der Schleusenwächter hat das Auto nicht gesehen. Von böser Absicht kann jedenfalls keine Rede sein; der Vorfall ist auf reine Unachtsamkeit zurückzuführen", so Carolien Peelaerts von Behörde.
In der Zwischenzeit wurde auch der Betrieb der Ampelanlage auf der Brücke angepasst. "Offenbar führte die Einstellung der Ampeln häufig zu Staus. Das stellt natürlich eine Gefahr dar, wenn die Brücke für ein ankommendes Schiff aufgehen muss. Der Schleusenwächter arbeitet auch heute noch in derselben Verantwortungsfunktion: “Der Mitarbeiter war geschockt, aber er arbeitet immer noch in der gleichen Position für uns. Natürlich hat er das nicht mit Absicht getan", sagt Peelaerts.
Die Familie hat inzwischen eine Entschädigung erhalten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leuven sind noch nicht abgeschlossen. Es ist daher möglich, dass der Fall von einem Justizvollzugsbeamten weiterverfolgt wird.