Noch nie so viele Bußgelder für Temposünder verhängt wie 2021
Die belgische Verkehrspolizei hat im vorigen Jahr insgesamt 4.659.808 Strafzettel wegen zu schnellem Fahren ausgestellt, fast 600.000 mehr als 2020 (4.060.736) und 2019 (4.042.333). Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzungen stellen die größte Kategorie von insgesamt 6 Millionen Verstößen im vergangenen Jahr dar.
Diese Zahlen sind in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen. Der Grund für diese Entwicklung ist die immer größere Anzahl von Radargeräten, wie der Direktor der belgischen Verkehrspolizei, Koen Ricour, erklärt.
Im vergangenen Jahr wurden 443.724 Geschwindigkeitsverstöße in einer Tempo-30-Zone festgestellt (9,5 Prozent aller Strafzettel wegen zu schnellem Fahren): "Die Tempo-30-Zonen gelten nicht mehr nur für die Umgebung von Schulen, sondern sie werden in stets mehr Städten generell eingeführt. Wie in der Region Brüssel-Hauptstadt übrigens. Verschiedene Studien des Vias-Instituts und der wallonischen Agentur für Verkehrssicherheit haben jedoch gezeigt, dass Autofahrer die 30 km/h Begrenzung nur schwer einhalten können", führt Koen Ricour aus. Da die operativen Toleranzen tendenziell verschwinden, kann ein Bußgeldbescheid bereits ab 37 km/h ausgestellt werden.
Geschwindigkeitsüberschreitungen bei einem Tempolimit von 50 km/h sind jedoch bei weitem die häufigsten (2 Millionen im Jahr 2021), gefolgt von Geschwindigkeitsüberschreitungen auf Straßen mit einem Tempolimit von 70 km/h (886.449), 90 km/h (342.286) und 120 km/h (579.393).
Fahren unter Einfluss und Telefonieren am Steuer
Insgesamt sind die Verkehrsverstöße im Straßenverkehr im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekord gestiegen (6.063.010 Verstöße), ein Anstieg von 13,17 Prozent im Vergleich zu 2020 (5.357.224) und um 15,30 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Hauptunfallursachen, Fahren unter Einfluss und Telefonieren am Steuer, wurden 2021 häufiger festgestellt als in den Vorjahren.
Zwar wurden im Vergleich zu 2019 weniger Autofahrer unter Alkoholeinfluss geahndet (2020 war ein atypisches Jahr aufgrund der Gesundheitskrise und des Lockdowns), doch die anderen Hauptunfallursachen sind stark gestiegen. 2021 waren 13.185 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt worden, 2020 waren es deren 10.922 und 2019 genau 9.742. Telefonieren am Steuer wurde 114.739 Mal als Verstoß zu Protokoll genommen, gegenüber 108.002 Mal im Jahr 2020.
Strafverfolgung wird weiter verschärft
Verkehrsdelikte werden in Zukunft noch härter bestraft werden, warnte Koen Ricour: "Es muss jedem vollkommen klar sein, dass die Straßenverkehrssicherheit alle angeht und dass es an jedem Einzelnen liegt, Verantwortung zu übernehmen."