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Erdgas war noch nie so teuer: Die durchschnittliche Gasrechnung liegt in Flandern bei 2.785,55 €

Wer jetzt in Flandern am kommerziellen Markt einen Vertrag für die Lieferung von Erdgas abschließen muss, der kann von einer durchschnittlichen Jahresrechnung von 2.785,55 € ausgehen. Das ist aus Zahlen des flämischen Energie-Regulators VREG ersichtlich und damit hat Gas hierzulande das höchste Niveau überhaupt erreicht. Neben Gas wird aber auch Strom teurer.

Grund dafür ist der derzeitige Preisschock für Erdgas an den internationalen Märkten. Dieser ist hat sich seit Mitte Juni am Großhandelsmarkt verdoppelt, weil man für den kommenden Winter einen Gasengpass befürchtet. Und dies wiederum ist eine Folge des Beschlusses Russlands, die Kapazität einer Gaspipeline nach Deutschland um 60 % zu verringern.

Dies sind die höchsten je festgestellten Preise, wenn man mit den neuen Profilen des durchschnittlichen Verbrauchers Rechnung trägt (Jahresverbrauch 17.000 kWh). Doch auch wenn man mit dem bisherigen Profil Rechnung trägt (23.000 kWh) handelt es sich hier um einen Rekord im belgischen Bundesland Flandern. Auf diese Durchschnittswerte haben sich die hier aktiven Gaslieferanten und Netzbetreiber geeinigt.

Damit steigt die Jahresrechnung um rund 577 € im Vergleich mit Juni für Haushalte, die einen neuen Gaslieferungsvertrag abgeschlossen haben. Dieser Anstieg erfolgte nach einigen Monaten von Preissenkungen und dagegen kann auch die Mehrwertsteuersenkung von 21 % auf 6%, die der belgische Staat zum Abfedern der Energiekosten für die Haushalte verfügt hatte, nichts mehr ausrichten.

Diese Preise und Werte tragen lediglich Rechnung mit den neuen Gasverträgen, die im Juli abgeschlossen wurden und werden. Der durchschnittlich geschätzte Jahrespreis beläuft sich auf den Zeitraum Juli 2022 bis Juni 2023. 

Strompreise

Auch die Strompreise an den kommerziellen Märkten steigen wieder nach einigen Monaten mit Rückgängen. Der geschätzte Preis für einen durchschnittlichen Stromverbrauch eines Haushalts stieg von 1.552,39 € im Juni auf 1.633,40 € im Juli. Dabei handelt es sich um die höchsten Schätzpreise seit April für Elektrizität. Auch dieser Preisanstieg ist auf die höheren Preise an den internationalen Märkten zurückzuführen, die mit den Gaspreisen mitziehen.  

Dirk Waem Belga

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