Kommen die Europäischen Meisterschaften 2030 nach Brüssel, wenn Belgien 200 Jahre alt wird?
Während die bayrische Landeshauptstadt München die Europäischen Meisterschaften feiert, überlegen einige Sportverbände den Rückzug aus diesem Event und wollen ihre Meisterschaften selber organisieren. In Brüssel hingegen träumen einige Sportfunktionäre wenn sie nach München schauen und können sich vorstellen, dieses sportliche Megaevent auch in die belgische Hauptstadt zu bringen. 2030 wäre ein guter Zeitpunkt, denn dann feiert Belgien 200 Jahre Bestehen…
Zu denen, die sich vorstellen können, die Europäischen Meisterschaften nach Belgien zu holen, gehört auch der belgische „Sportpapst“ Wilfried Meert (Foto unten), der als treibende Kraft hinter zahlreichen Athletikevents in Belgien und im Ausland steht. Dass einige Sportverbände erwägen, dieses Event zu verlassen (die Schwimmer haben das ja schon getan und tragen ihre EM gerade alleine in Rom aus), findet Meert keine gute Sache.
"Das ist eine dumme Begründung"
Sie glauben, dass ihnen dadurch die Aufmerksamkeit entgeht: „Das ist eine dumme Begründung. Dank der Aufmerksamkeit für die Turner und die Radrenner an den ersten Tagen der Meisterschaften sehen die Leute München jeden Tag in allen Medien. Das kommt den Zuschauerzahlen für die Leichtathleten nur zugute.“
Meert findet das, was gerade in München stattfindet, eine tolle Sache: „Das lebt hier ungemein. Man bringt fast die Olympischen Spiele in die Stadt. 9 Sportarten, das ist doch nicht wenig? Die Hotels sind belegt, die Restaurants sind voll und überall herrscht eine gute Stimmung.“
"Lasst und das 2030 in Belgien auch machen"
Wilfried Meert findet das, was gerade in München abgeht so toll, dass er so etwas auch nach Belgien bringen will. Die Meisterschaften 2026 finden entweder in Budapest oder in Birmingham statt und deshalb müsse man jetzt über 2030 reden: „Zufällig ist das das Jahr, in dem Belgien seine 200-Jahrfeier begeht. Eine ausgezeichnete Gelegenheit, um die Europäischen Meisterschaften hierher zu holen. Ich habe bereits mit einigen führenden europäischen Politikern erste vorsichtige Gespräche geführt und wenn man dann die 200 Jahre Belgien erwähnt, finden auch sie, dass wir ein idealer Kandidat sind. Jetzt muss ich nur noch die Politik in Belgien hinter das Projekt scharen. Das ist immer ein Problem.“
Zentrum des Events in Brüssel?
Brüssel könnte dabei als Zentrum fungieren, doch man könne auch Städte, wie Antwerpen, Gent, Lüttich oder Charleroi dabei mit einbeziehen: „Das liegt alles nicht so weit auseinander. Wenn das gelingt, dann wird der Sommer 2030 einer, den die Belgier lange nicht vergessen werden…“