Terrorprozess in Brüssel: Wie werden die Opfer, die dem Prozess folgen wollen, unterstützt?

Voraussichtlich wird der Prozess um die Anschläge auf Brüssel und auf den Nationalflughafen in Zaventem im Jahr 2016 am 12. September in einem dazu speziell eingerichteten Gerichtssaal im ehemaligen Nato-Gebäude in Haren bei Brüssem beginnen. Zahlreiche Opfer und Angehörige von Opfern wollen dem Prozess beiwohnen. Ihnen wird dabei geholfen.

Die für die Justizhäuser in Ländern und Regionen in Belgien zuständigen Minister haben sich darauf geeinigt, dass die jeweiligen Justizhäuser den Opfern der Anschläge vom 22. März 2016 unterstützen werden. Um die deutschen bzw. die deutschsprachigen Opfer kümmert sich das Justizhaus der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien, wie DG-Gesundheits- und Sozialminister Antonios Antoniadis (SP) mitteilte.

Der Belgische Rundfunk BRF meldete dazu, dass den Betroffenen z.B. ermöglicht wird, die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen dürfen, um sich zum Gerichtsgebäude in Evere zu begeben.

Die Länder und Regionen organisieren dazu Betreuungsangebote, wozu erste Hilfe ebenso gehört, wie Gesprächsgruppen und Orte zur Betreuung oder auch psychologische Hilfe. Dazu werden in den Ländern hohe Summen freigemacht. Im belgischen Bundesland Flandern wurden z.B. 25 Justizassistenten eingestellt, wozu rund 1,3 Mio. € investiert wurden.

1.600 Opfer oder Angehörige von Opfern

Insgesamt kommen rund 1.600 Personen für diese Form der Unterstützung in Frage. Wie viele von ihnen von den Angeboten Gebrauch machen werden, ist noch undeutlich.

9 der 13 mutmaßlichen Terroristen werden sich voraussichtlich ab dem 12. September vor dem Schwurgericht in Haren verantworten müssen. Anwälte von Angeklagten stellen die Tatsache in Frage, dass ihre Mandanten dem Prozess in Boxen aus Panzerglas folgen müssen. Ob mögliche Beschwerden zu Verzögerungen des Prozessbeginns führen können, ist noch unklar.

Bei den beiden islamistischen Anschlägen auf den Nationalflughafen in Zaventem und auf die Metrostation Maalbeek im Regierungsviertel in Brüssel verloren am Morgen des 22. März 2016 insgesamt 32 Menschen ihr Leben und rund 700 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.  

Meist gelesen auf VRT Nachrichten