Der neue Rangierbahnhof von Zeebrügge

Ein neuer Güterbahnhof im Hafen von Zeebrügge soll die Verkehrsströme weiter beschleunigen

Im Hafen von Zeebrügge ist ein neuer Güterbahnhof eröffnet worden. Der Rangierbahnhof hat 10 Gleise und arbeitet mit einem System, dass das Zusammenstellen von Güterzügen vereinfacht und beschleunigt. Dieser Bahnhof soll den Frachtverkehr von und nach Zeebrügge auf der Schiene für potentielle Transportkunden noch attraktiver machen. Er soll auch dabei helfen, die Zahl der LKW auf den Landstraßen und Autobahnen zu verringern. Auch in Antwerpen bereitet man sich auf mehr Güter auf die Bahn vor. 

Der neue Güterbahnhof von Zeebrügge wurde am Montag eröffnet und ergänzt die Rangierbahnhöfe, die es bereits in diesem Hafen gibt. Mit 10 Gleisen können Züge schneller zusammengestellt werden und die Rangierarbeiten mit den Güterzügen können schneller vorangehen. Diese effizienteren Vorgänge sorgen also für eine schnellere Behandlung der Züge.

Daneben gehört dieser Rangierbahnhof auch zu den Projekten, die den Güterverkehr für die Zukunft nachhaltiger gestalten soll. „Ein Güterzug ersetzt mindestens 45 Lastwagen“, so Xander De Roo von TUC Rail, ein Unternehmen, dass sich mit der Entwicklung und dem Bau von Schieneninfrastruktur befasst und dass zu Infrabel gehört, dem Infrastrukturdienstleister der belgischen Bahngesellschaft NMBS/SNCB gehört.

Die belgische Bahn und die hiesigen Seehäfen Antwerpen, Gent und Zeebrügge erwarten in Zukunft, dass mehr Kapazität in Sachen Bahnverkehr notwendig wird und deshalb wird z.B. der Bahnbereich in Zeebrügge zur Verkehrswende weg von der Straße und hin zur Schiene mit dem Güterverkehr vorbereitet. TUC Rail-Sprecher De Roo sagt dazu: „Wir machen Zeebrügge für einen vollständigen Übergang in Richtung Schiene bereit.“ 

2022 fuhren fast 42.000 Güterzüge durch den Antwerpener Hafen

Im Rahmen eines Beitrags zum Schienenverkehr rund um den Hafen von Antwerpen meldete die flämische Tageszeitung Gazet Van Antwerpen am Wochenende, dass letztes Jahr 41.689 Güterzüge durch den Hafen der Stadt gefahren seien. Daran kann man erkennen, dass der Schienengüterverkehr auch hier immer wichtiger wird.

2019 hatten der Antwerpener Hafenbetrieb, der Transportsektor und Bahn-Infrastrukturdienstleister Infrabel beschlossen, den Anteil des Frachtverkehrs auf der Schiene bis 2030 auf damals 7 % auf 15 % zu erhöhen, sowohl um den CO2-Ausstoß zu senken, als auch um das Verkehrschaos rund um die Hafenmetropole besser in den Griff zu bekommen.

2022 wurden im Antwerpener Hafengebiet 25,6 Mio. Tonnen Waren und Güter per Schiene befördert. Insgesamt sind hier 35 verschiedene Bahnfrachtunternehmen aktiv, also bei weitem nicht nur die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB.

In Belgien sei die Kapazität der Infrastruktur auf die Zukunft gut vorbereitet, heißt es dazu bei Gazet Van Antwerpen. Und doch würden 2023 und 2024 schwierige Jahre, weil in Deutschland derzeit enorme Infrastrukturarbeiten am Schienennetz stattfinden, was den raschen Durchfluss von Güterzügen in Richtung Ost- und Südeuropa schwierig gestalte… 

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