Rückgang bei der Transportmenge in der Binnenschifffahrt in Flandern
Im vergangenen Jahr ist der Güterverkehr über die Flüsse und Kanäle im belgischen Bundesland Flandern zurückgegangen. Insgesamt sank das Frachtvolumen um 4,8 %, wie aus den Zahlen für das Jahr 2022 der flämischen Behörde für Wasserwege ersichtlich ist.
Die Zahl der mit Binnenschiffen beförderten Container zum Beispiel sank zum ersten Mal seit langem unter eine Million. Nach Ansicht von Flanderns Landesverkehrsministerin Lydia Peeters (Open VLD) ist dies vor allem auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen, aber auch auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Insgesamt wurden in Flandern 2022 auf den Binnenwasserwegen 68,1 Mio. Tonnen an Waren und Gütern transportiert, 3,5 Mio. Tonnen oder 4,8 % weniger als im Jahr davor. Während die Transportzahlen in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres eher stabil blieben, gingen die Zahlen über ganz Flandern verteilt in der zweiten Jahreshälfte zurück. Davon war vor allem die Achse Schelde-Seine betroffen, mit einem Rückgang um fast 5,2 %. In Flandern betraf dies die Leie, die Kanäle Roeselare-Leie und Bossuit-Kortrijk und die Schelde aus Richtung Frankreich ab Kernkhove bei Avelgem.
Es wurden letztes Jahr zwar Metall- und Lebensmittelprodukte sowie landwirtschaftlicher Bedarf per Binnenschiff in Flandern befördert, doch bei Baumaterial, Miststoffen und bei Erzen und Mineralen ging das Volumen nach unten.
Landesverkehrsministerin Peeters will weiter in die Binnenschifffahrt in Flandern investieren. Gegenüber dem westflämischen Regionalsender Focus & WTV sagte sie: „Wir werden in den kommenden Jahren weiter in unsere Wasserwege investieren und auch in eine ‚mental shift‘ bei den flämischen Unternehmen. Unsere Wasserwege standen sogar während der außergewöhnlichen Trockenheit stets für unsere Unternehmen parat.“ Trotz leicht sinkender Zahlen konnte die Binnenschifffahrt im belgischen Bundesland Flandern auch Neukunden anwerben.