Übersterblichkeit in Belgien: 116.000 Verstorbene im vergangenen Jahr
Im Jahr 2022 sind in Belgien etwa 116.000 Menschen gestorben, 5,5 % mehr als im Jahr davor. Dies ist aus den aktuellen Zahlen des belgischen Statistikamtes Statbel ersichtlich. Die daraus resultierende Übersterblichkeit ist aber nicht alleine auf Corona zurückzuführen.
Im vergangenen Jahr sind in Belgien etwa 4.000 Sternefälle mehr registriert worden, als 2021. Besonders in Flandern und in der Wallonie wurde Übersterblichkeit registriert. In der Brüsseler Hauptstadt-Region ist die Zahl der Todesfälle letztes Jahr nicht signifikant angestiegen.
Nach Ansicht des Biostatistikers Geert Molenberghs von der Antwerpener Universität (UAntwerpen) sind dafür gleich mehrere Faktoren verantwortlich: „Im letzten Jahr gab es mehrere Perioden mit Übersterblichkeit. In den ersten Monaten lag das am Höhepunkt der Omikron-Welle und im Sommer an der Hitzewelle.“
Im Dezember gab es eine weitere Übersterblichkeit, zum einen durch die Grippe und durch Infektionen der Atemwege mit RSV.
Vor allem ältere Menschen sind weiter empfindlich, wenn es um Infektionen geht. Die Übersterblichkeit ist vor allem bei den Über-85-Jährigen festzustellen, denn in dieser Altersgruppe stieg die Zahl der Todesfälle letztes Jahr um fast 10 %.