Neue Berufszweige auf der Liste der flämischen Engpassberufe
Die Liste der sogenannten Engpassberufe der flämischen Landesbehörden ist wieder umfangreicher geworden. Derzeit stehen auf dieser Liste 234 Berufe - 27 mehr als letztes Jahr. Als Engpassberufe werden Berufszweige bezeichnet, für die nur schwer geeignetes Personal zu finden ist.
Nach wie vor ist der akuteste Engpassberuf der des Pflegers im Gesundheitswesen. Doch inzwischen gehören auch Bauleiter, Reinigungspersonal und im Allgemeinen auch Techniker dazu. Neue Engpassberufe in Flandern sind Empfangspersonal in Hotels, Bühnentechniker und Sozialarbeiter. Insgesamt gelten im belgischen Bundesland Flandern 36 % aller Berufe als Engpassberuf.
Die Top 10 der Engpassberufe in Flandern
1. Pflegepersonal
2. Bauleiter
3. Industrietechniker
4. Raumpfleger für Privatwohnungen
5. LKW-Fahrer für Sattelschlepper
6. Unterhaltsmechaniker
7. Buchhalter im Baufach
8. Mitarbeiter in der Obsternte
9. Buchhalter in den Bereichen Steuerfach und Bilanzprüfung
10. Elektroniker für Industrie und Installation
Ursachen?
Als Ursachen für den Mangel an Facharbeitern und Mitarbeitern in zahlreichen Berufen gelten eine zunehmende Vergreisung der Bevölkerung und die Folgen der Coronakrise. Vor allem durch Corona, als es in bestimmten Sektoren zu Schließungen kam (Gastronomie, Kultur…) suchten sich die Beschäftigten seinerzeit andere Jobs, in denen sie mehr Sicherheit auf Arbeitsplatzerhalt hatten. Bis heute können die betroffenen Sektoren diese offenen Stellen nicht in Gänze neu besetzen. Und viele Kollegen, die in Rente gehen oder gingen können kaum durch ausgebildetes Fachpersonal ersetzt werden.
Lösungen?
Das flämische Arbeitsamt (VDAB) will dem jetzt mit zielgerichteten Aus- und Weiterbildungen begegnen und mit mehr Ausbildungen und Abschlüssen durch duales Lernen. Hier wechseln sich Schule und praktische Ausbildung am Arbeitsplatz ab. VDAB-CEO Wim Adriaens sagte dazu: „Ausbildung ist beim Arbeitsamt inzwischen eine Kernaufgabe geworden. Zwischen Oktober 2021 und September 2022 folgten rund 17.000 Arbeitsuchende einer Ausbildung in Engpassberufen beim VDAB oder bei unseren Partnern.“ Wer sich für einen Engpassberuf entscheide, so Adriaens, „der entscheidet sich für 100 % Jobsicherheit.“
