Neu ab dem 1. Februar: Bahnfahren wird teurer, Medikament gegen Mukoviszidose für mehr Kinder erstattet

An diesem 1. Februar 2023 wird sich wie zu fast jedem Monatsanfang wieder einiges ändern. Das betrifft das Bahnfahren in Belgien, den Nahverkehr in Brüssel, Medikamente gegen Mukoviszidose für Kinder und auch einige Themen im Arbeitsrecht. 

Bahnfahren wird teurer

Ab dem 1. Februar 2023 werden die Standard-Fahrscheine bei der belgischen Bahn um 8,73 % teurer. Abonnements für Berufspendler steigen sogar um 9,73 %. Für Jugendliche und Senioren steigen die Tarife ebenfalls, aber weniger stark, als bei den regulären Tickets. Ein Seniorenticket wird ab dann 7,80 € kosten, also 60 Eurocent mehr. Die sogenannten „Youth Tickets“ für einfache Fahrten werden dann 7,10 € kosten, 50 Eurocent mehr als bisher.

Die NMBS/SNCB gibt an, dass ihre Energierechnung im laufenden  Jahr um 200 Mio. € höher liegen wird, als 2022 und auch die Indexierung der Löhne und Gehälter der Mitarbeiter hätten einen großen Effekt auf die Bilanzen. Die steigenden Fahrpreise für die Reisenden und die Pendler würden diese Mehrkosten nur teilweise decken, hieß es weiter dazu.

Busse und Bahnen in Brüssel für Senioren billiger

Die regionale Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft MIVB/STIB führt ebenfalls einige Tarifanpassungen durch. Wer in Brüssel lebt und über 65 Jahre alt ist, der kann ab sofort für nur 12 € pro Jahr alle Busse und Bahnen in der Hauptstadt nutzen. Damit wird dieser Tarif dem für Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren (in der Regel Studierende) gleichgezogen.

Die Brüsseler Verkehrsgesellschaft führt auch jetzt neue Tarife für Pendler ein, denn seit Corona arbeiten viele Beschäftigte teilweise von zu Hause aus und fahren nicht mehr jeden Tag nach Brüssel oder innerhalb Brüssels zur Arbeit. Ab sofort können die Betroffenen ein neues flexibles Ticket erwerben, das 75 Fahrten bietet, die innerhalb von 90 Tagen verfahren werden sollten. 

Mukoviszidose-Mittel wird jetzt für mehr Kinder vergütet

Das Medikament Kaftrio zur Behandlung von Mukoviszidose wird in Belgien ab dem 1. Februar auch für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren von den Krankenkassen erstattet. Dieses Mittel wird seit dem 1. September 2022 schon für Kinder ab 12 Jahren von den Kassen vergütet. Allerdings ist diese Erstattung von der Art der Behandlung abhängig. Kaftrio verbessert die Lungenfunktion und bietet den jungen Patienten eine bessere Lebensqualität. 

Die Krankenkassen und das Bundesgesundheitsministerium kamen auch überein, das Monotherapiemittel Kalydeco für Kleinkinder ab 4 Monaten zurückzuerstatten. Dieses Medikament sorgt für einen besseren Ausgleich des Salzwasser-Ausgleichs in den Atemwegen und schützt die Lungen besser. Dieses Mittel wurde bisher nur bei Kindern ab 2 Jahren erstattet. 

Zeitkredit und andere mögliche Arbeitszeitregelungen eingeschränkt

Ab diesem 1. Februar 2023 schränkt die belgische Bundesregierung einige Möglichkeiten von Zeitkredit oder Laufbahnunterbrechung ein: 

  • Ganztags-Elternurlaub kann ab sofort nur noch bei Kindern bis zum Alter von 5 Jahren beantragt werden. Halbtags- oder ein Fünftel-Elternurlaub bleibt aber bei Kindern zwischen 5 und 8 Jahren möglich. Es bleibt zwar möglich, auch weiterhin ganztags Elternurlaub zu nehmen, doch Leistungen dafür werden nur bis zum Alter des Kindes bis 5 Jahren gewährt. Insgesamt darf ein Elternurlaub ab jetzt nicht mehr länger als 48 Monate dauern.
  • Zeitkredit auf Basis der Betriebszugehörigkeit wird erschwert. Bisher hatten Arbeitnehmer Recht darauf nach 24 Monaten Betriebszugehörigkeit. Dies wird ab sofort auf 36 Monate angehoben. Wer in Teilzeit arbeitet, der kann Zeitkredit schon nach 24 Betriebszugehörigkeit aufbauen.
  • In den Bereichen Elternurlaub und Zeitkredit verschwinden zudem alle Zuschläge und Betriebszugehörigkeitsrechte bei Arbeitnehmern, die älter als 50 Jahre sind. 

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