Theo Francken: "Stimmen für Vlaams Belang sind verlorene Stimmen"

Theo Francken (Foto), Abgeordneter der flämischen Nationaldemokraten N-VA in der Ersten Kammer im belgischen Bundesparlament, schließt aus, dass seine Partei nach dem Wahljahr 2024 mit der rechtsradikalen Partei Vlaams Belang in eine Koalition gehen werde. „Die Stimmen für Vlaams Belang sind leider verlorene Stimmen“, sagte Francken am Dienstag in der VRT-Magazinsendung „Terzake“ („Zur Sache“). 

In einer Debatte im Rahmen von „Terzake“ zwischen Theo Francken (N-VA) und Tom Vandendriessche, Europaabgeordneter von Vlaams Belang, sprachen die beiden Politiker auch über die Tatsache, dass beide Parteien in den Umfragen im Hinblick auf das Superwahljahr 2024 in Belgien flandernweit die meisten Stimmen bekommen würden. Doch zu Koalitionen soll es trotzdem nicht kommen, wie Francken meint, vor allem nicht auf belgischer Bundesebene.

Allerdings führt der flämische Nationaldemokrat dafür politische und strategische Gründe an: „Man kann auf flämischer Ebene keine Selbstbestimmung erreichen, denn vorläufig müssen die Verhandlungen auf belgischer Bundesebene geführt werden. Mit den Frankophonen also.“

„Auf föderaler Ebene hat man mit Vlaams Belang niemals eine Mehrheit. Vlaams Belang ist selbst nicht daran interessiert, auf dieser Ebene zu verhandeln, denn das ist eine Geschichte, an die sie nicht glauben. Die Stimmen für Vlaams Belang sind leider verlorene Stimmen, wenn sie kommen nicht an den Tisch. Das sind verlorene Sitze. Reicht doch einfach keine Liste ein.“

Vlaams Belang-Politiker Vandendriessche teilte diese Ansicht überhaupt nicht: „Ich denke, dass es höchste Zeit ist, dass in Flandern den Wählern zugehört wird. Der Wähler will deutlich mehr Autonomie und eine restriktivere Einwanderungspolitik. Warum können wir dafür nicht gemeinsam sorgen?“

„Sowohl in Flandern, als auch in Europa ist eine Bewegung damit beschäftigt, patriotische, nationalistische und konservative Kräfte zusammenarbeiten zu lassen“, fügte Vandendriessche hinzu. Dies sei der einzig mögliche Weg, Veränderungen herbeizuführen. Eine solche Zusammenarbeit könne es aber nur geben, wenn Vlaams Belang die stärkste Partei werde: „Sonst bekommen wir ihre Partei, die gemeinsame Sache mit den Sozialisten macht.“  

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