Infrabel bei der Reparatur von Gleisinfrastruktur nach Kabeldiebstahl
BELGA/BOGAERTS

Die belgische Bahn geht mit GPS-Tracking gegen Kabeldiebe vor

Die belgische Bahngesellschaft NMBS/SNCB und deren Infrastruktur-Dienstleister Infrabel haben im vergangenen Jahr eine drastisch gestiegene Zahl von Kabeldiebstählen entlang des Schienennetzes in unserem Land gemeldet. Innerhalb eines Jahres stiegen diese Straftaten von 153 auf 466 Fälle. Jetzt will Infrabel mit GPS-Tracking gegen Kabeldiebe vorgehen: „Die Diebesbanden sind aktiver, weil der Preis für Kupfer steigt.“  

83 % der Kabeldiebstähle, die die Bahn 2022 feststellen musste, fanden in der Wallonie statt und hier lag der Schwerpunkt in der Region um Charleroi in der Provinz Hennegau. Nur 12 % der Diebstähle fanden in Flandern statt und in der Hauptstadt-Region Brüssel, früher eine der Hochburgen der Kabeldiebe, wurden nur 5 % dieser Straftaten registriert.

„Der Grund für die Zunahme hat womöglich mit dem Markt für Kupfer zu tun, bzw. mit Nachfrage und Angebot. In den Kabeln befindet sich Kupfer und durch den steigenden Preis dieses Rohstoffs sind die Diebe wieder aktiver. Viele professionelle Diebesbanden sind deshalb wohl wieder an der Arbeit. Es ist also notwendig, um extra Maßnahmen zu ergreifen“, so Infrabel-Sprecher Frédéric Petit.

GPS-Tracker

Infrabel und die belgische Bahnpolizei starten jetzt mit einigen Aktionen gegen den massiven Kabeldiebstahl. Der Infrastruktur-Dienstleister wird einige Bereiche seiner Anlagen mit GPS-Trackern sichern, um gestohlenes Kabel lokalisieren zu können. Kupferdiebe riskieren Haftstrafen und sehr hohe Bußgelder.

2022 wurden 11 überführte Kabeldiebe zu Haftstrafen von bis zu 5 Jahren und zu Bußgeldern in Höhe von mehreren tausend Euro verurteilt - auch wegen schwerwiegenden Eingriffs in den Eisenbahnverkehr. Und auch die Altmetallhändler, die gestohlenes Kupferkabel der Bahn ankaufen, werden in Belgien gerichtlich verfolgt. 

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