2022 bot das flämische Arbeitsamt eine Rekordzahl an offenen Stellen im Bereich Kinderbetreuung an
Dass im Bereich Kinder- und Kleinkindbetreuung im belgischen Bundesland Flandern einiges im Argen liegt, ist hinlänglich bekannt. Viele der Probleme sind auch auf akuten Personalmangel zurückzuführen. Das flämische Arbeitsamt VDAB hatte alleine letztes Jahr fast 7.000 Stellenangebote in diesem Bereich im Angebot. Nicht alle davon konnten bisher besetzt werden.
Flanderns Landeswohlfahrtsministerin Hilde Crevits von den flämischen Christdemokraten CD&V bemerkte zwar dazu, dass inzwischen wesentlich mehr Mitarbeiter in der Kinderbetreuung tätig seien, als vor einigen Jahren noch, doch der Schuh drückt hier überall noch.
Mit knapp 7.000 offenen Stellen im vergangenen Jahr wurde hier in Flandern ein neuer Rekord aufgestellt und von den angebotenen Stellen konnten bisher 1.100 nicht besetzt werden. Überall müssen Kindergärten, Kinderkrippen und andere Einrichtungen aus diesem Sektor pro Woche einen oder mehrere Schließungstage einführen. Die betroffenen Eltern müssen sich dann selbst um eine Betreuung ihrer Kinder kümmern.
Nach Ansicht der flämischen Grünen (Groen) ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich nicht gut seien. Zu wenige Begleiter müssten sich um zu viele Kinder gleichzeitig kümmern. Und nicht zuletzt ist die Bezahlung auch nicht besonders gut.
Wir suchen noch viele Leute, die in der Kinderbetreuung arbeiten wollen. In Zeiten von Arbeitskräftemangel ist es eine Herausforderung, um solche Menschen zu finden.“
Zum einen treten inzwischen ausgebildete Kinderbetreuer keine Stelle in diesem Bereich an und zum anderen reichen zahlreiche angestellt Kinderbetreuerinnen ausgepowert ihre Kündigung ein und suchen eine andere berufliche Herausforderung.
Wohlfahrtsministerin Crevits sagte am Montag gegenüber dem VRT-Sender Radio 1, dass inzwischen aber wieder neues Personal angeworben werden konnte: „Aber wir suchen noch viele Leute, die in der Kinderbetreuung arbeiten wollen. In Zeiten von Arbeitskräftemangel ist es eine Herausforderung, um solche Menschen zu finden. Darum setzen wir darauf, solche Jobs stärker attraktiver zu gestalten.“
Zuschüsse aus der Landeskasse, so Crevits, würden dafür sorgen, dass solche Jobs auch besser bezahlt würden und dass die Arbeitsbedingungen hier besser werden. Bis Juni sollen in Flandern mindestens 3.000 zusätzliche Stellen in diesem Bereich geschaffen werden, was wiederum mit Steuergeldern finanziert wird.