MIVB

Die automatische und führerlose Metro wird in Brüssel wohl erst nach 2032 eingeführt

Die problematischen Bauarbeiten an der Metrolinie 3 sorgen für eine Verspätung bei der Einführung der automatischen Metro in Brüssel. Eigentlich sollte diese zuerst auf der neuen Metro 3 etwa gegen 2030 eingeführt werden, doch dieser Zeitpunkt ist inzwischen unrealistisch geworden. Die regionale Brüsseler Verkehrsgesellschaft MIVB/STIB zieht jetzt andere Pisten in Erwägung, z.B. eine Einführung der führerlosen Metro auf den Linien 1 und 5, doch, so die Gesellschaft, dies sei eine politische Entscheidung. 

Trotz der Widrigkeiten beim Bau der neuen Metrolinie 3 (siehe nebenstehenden Beitrag) schließt die Brüsseler Nahverkehrsgesellschaft nicht aus, dass die automatische, sprich die führerlose U-Bahn in Brüssel bald eingeführt werden kann. Im Laufe des Jahres 2025 ist eine Testphase dafür auf den Linien 1 und 5 geplant. Das würde bedeuten, dass die Metrozüge zwischen den Stationen Erasmus und Coovi automatisch fahren würden.

Ursprünglich war geplant, auf den vollständigen Linien 1 und 5 die führerlose Metro fahren zu lassen, doch dies ist zum einen aus budgetären und zum anderen aus praktischen Gründen vorerst nicht machbar. Zuerst muss abgewartet werden, dass die Metrolinie 3 fertiggestellt wird.

MIVB-Sprecher Guy Sablon sagte dazu gegenüber der Brüsseler Nachrichtenplattform BRUZZ: „Wir schließen nicht aus, dass auf den Linien 1 und 5 schon früher automatisch gefahren werden kann, doch das ist eine politische Entscheidung. Theoretisch sind wir 2025 bereit dazu, die Linien zu automatisieren.“ Doch im Kabinett von Brüssels regionaler Mobilitätsministerin Elke Van Den Brandt (Groen) kann dazu derzeit nichts gesagt werden.

(Lesen Sie bitte unter dem Foto weiter)

Einer der neuesten MIVB-Metrozüge - In der Station Maalbeek gibt es noch keine Bahnsteigwand

Bahnsteigwände

Eine automatisierte Metro sorgt für eine höhere Zugfrequenz auf dem Netz bzw. auf den entsprechenden Linien. Für Brüssel würde das bedeuten, dass alle 90 Sekunden eine U-Bahn kommt. Die dazu erforderliche Anpassung der Signal- und Sicherheitssysteme soll bis 2024 erfolgt sein.

Doch dieses System erfordert Bahnsteigwände, transparente Wände zwischen den Bahnsteigen und den Gleisen. Hier gibt es dann Schiebetüren, die nur dann geöffnet werden, wenn der Metrozug angekommen ist und angehalten hat. Aufgrund der Automatisierung weiß der Zug genau, so er anhalten muss.

Bisher aber wurden solche Trennwände nur an den Metrostationen Erasmus, Eddy Merckx und Coovi installiert. Aber, um dieses System umsetzen zu können, braucht es auch die passenden Metrozüge, deren Türen genau den Abständen der Trennwände in den Haltestellen entsprechen müssen.

Heute aber sind noch verschiedene Typen von Metrozügen auf dem U-Bahnnetz der MIVB unterwegs, wie Sprecher Sablon erklärt: „Die MIVB hat deshalb vor einigen Jahren 43 angepasste Züge bestellt. Die Hälfte davon ist bereits in unserem Besitz. Das sind die sogenannten M7-Züge. Die restlichen Züge werden noch in diesem Jahr gebaut und werden in anderthalb Jahren an uns ausgeliefert.“ 

MIVB
Saskia Vanderstichele

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