In der Hasselter Uni wird an die Antarktisforscher Alain de Gerlache und Tony Van Autenboer erinnert

Im X-Lab in der Wissenschafts-Fakultät der Universität Hasselt (UHasselt) in der Provinz Limburg wird an die beiden belgischen Antarktisforscher Alain De Gerlache und Tony Van Autenboer erinnert. Seit kurzem ist dort eine Ausstellungswand mit einmaligen Objekten, Fotos und Dokumenten zu sehen. Diese Wand wird „Where Wise Man Dare Not Tread“ genannt.

„Where Wise Man Dare Not Tread“ ist eine permanente Ausstellung am im X-Lab am Campus Diepenbeek der Universität Hasselt. Diese Ausstellungswand ist den belgischen Antarktisreisenden Alain und Gaston de Gerlache gewidmet, aber auch dem früheren UHasselt-Professoren Tony Van Autenboer, der im September 2022 verstarb.

Für Prof. Dr. Jean Manca, der Initiator dieser Ausstellung, ist dies „eine Ode an die antarktische Vergangenheit Belgiens, an eine heldenhafte Zeit von Polforschung in eisiger Kälte mit Hundeschlitten und wochenlang keinem Kontakt über Funk zur Außenwelt.“

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Die Ausstellungswand beleuchtet die Entwicklung von der ersten Überwinterung von Adrien de Gerlache, der übrigens in Hasselt zur Welt kam, im Zeitraum 1897 bis 1899 bis hin zur Antarktis-Station „Prinzessin Elisabeth“, die seit 2009 ohne Emissionsausstoß auskommt. Eingeweiht wurde diese Ausstellungswand übrigens vor einigen Tagen im Beisein von Nachkommen und Angehörigen der Gebrüder de Gerlache und von Professor Van Autenboer.

Die letzte noch nicht entdeckte Bergkette der Antarktis

Die „Antarktiswand“ zeigt einmalige Instrumente, Fotos und Dokumente, die aus den Sammlungen der Familie von Van Autenboer und von anderen Mäzenen stammen.

Tony Van Autenboer war eigentlich Geologe und im Rahmen der insgesamt 4 Expeditionen, die er zwischen 1957 und 1970 am Südpol leitete, entdeckte dieser bei Forschungen in „Dronning Maudland“ die Südpol-Region „Sor Rondane“. Das war die bis dahin letzte unbekannte Bergkette der Welt. Dort steht heute die belgische Südpol-Forschungsstation „Prinzessin Elisabeth“.

Ein Hundeschlitten aus der damaligen Zeit

„Wir haben dem originalen Hundeschlitten, den Tony Van Autenboer bei dieser Expedition genutzt hat, auf der Wand einen Ehrenplatz gegeben. Daneben sieht man hier originale Ausrüstungsgegenstände, wie ein Zelt, Eispickel, Schneebrillen und ein Funkgerät,“ so Initiator Jean Manca.

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Ebenso sind hier Messinstrumente zu entdecken, mit denen z.B. die Schwerkraft gemessen werden konnte. Dies wurde seinerzeit zur Feststellung der Dicke der Eisdecke verwendet. Ein solches Instrument ist sonst noch im „Smithsonian“, dem Nationalen Amerikanischen Geschichtsmuseum zu finden.

Ein Stein aus der Antarktis

Ein besonders wichtiges Ausstellungsstück ist nach Ansicht der Kuratoren auch ein Stein, den Van Autenboer selbst aus der Antarktis mitgebracht hat.

„Jeder, der hier vorbeikommt, kann diesen Stein berühren und sich ein bisschen der Antarktis verbunden fühlen“, so Jean Manca: „Mit dieser Ausstellung, der Aufmerksamkeit in Sachen Klima und Nachhaltigkeit in unseren Unterrichten und unserer jährlichen Expeditionen am ‚Polar Circle‘ wollen wir das historische Band der Hasselter Universität mit der Stadt Hasselt und den Polgebieten weiterführen und kommende Generationen inspirieren.“

"Where Wise Man Dare Not Tread", UHasselt, Fakultät Wissenschaften, Campus Diepenbeek, Agoralaan, Gebäude D, 3590 Diepenbeek

Alain de Gerlache
BELGA/KRAKOWSKI
Die Antarktis-Expedition mit der "Belgica" von Alain de Gerlache

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