Arterra / Philippe Clément

Die belgische Regierung stößt einen Teil ihrer Anteile an BNP Paribas ab

Die belgische Bundesregierung will sich von einem Teil ihrer Anteile an der französischen Bank BNP Paribas trennen und bietet diesen zum Verkauf an. Dies meldeten die Wirtschaftszeitungen De Tijd und L’Echo sowie die Finanz-Presseagentur Bloomberg am Dienstag. Mit dem Erlös will die Regierung andere Beteiligungen finanzieren. Belgien hatte im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 Teile der damaligen Fortis Bank an BNP Paribas verkauft und dabei Anteile dieser Bank übernommen. 

Laut Bloomberg plant die Bundes-Beteiligungs- und Investierungsgesellschaft FPIM den Verkauf von 33,3 Millionen Anteilen an der französischen Großbank zum Preis von 64,96 € pro Stück. Das soll der Staatskasse 2,2 Mia. € einbringen.

Damit sinkt die Beteiligung des belgischen Staates an BNP Paribas von derzeit 7,8 % auf dann etwa 5,1 %. Damit hat der belgische Staat noch das Recht auf einen unabhängigen Verwalter bei der französischen Bank. Der Einfluss ist aber nur noch als gering zu betrachten.

Der belgische Staat übernahm 2008 im Zuge der allgemeinen Finanz- und Bankenkrise mit einem teilweisen Verkauf der damaligen Fortis Bank an die französische BNP Paribas auch einen Teil der Anteile dieser Großbank.

Im Frühjahr 2017 hatte sich der belgische Staat schon einmal einen Teil seiner Beteiligung an der französischen Großbank abgestoßen. 

Günstiger Moment

„Der Wert der Anteile befand sich auf einem interessanten Niveau“, sagte Bundesfinanzminister Vincent Van Peteghem (CD&V) dazu gegenüber VRT NWS.

Mit dem Erlös wolle man „strategische Bereiligungen“ bei der Versicherungsgruppe Ageas und bei Euroclear, eine Clearinggesellschaft mit Sitz in Brüssel, zu deren Aufgaben die Verwahrung von Wertpapieren, die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen sowie Mehrwertdienstleistungen wie die Verwaltung von hinterlegten Sicherheiten (Collateral Management) gehört, finanzieren.

Die Dividenden, die diese beiden Beteiligungen abwerfen, sollen u.a. für den Abbau des Schuldenbergs verwendet werden, so Finanzminister Van Peteghem. 

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