Vincent Van Peteghem

Finanzminister Van Peteghem plant eine umfassende Steuerreform, die vor allem den Arbeitnehmern zugutekommen soll

Belgiens Finanzminister Vincent Van Peteghem (CD&V, Foto) hat seine Steuerpläne vorgelegt, die ab 2024 greifen sollen. Seine umfassende Steuerreform soll vor allem den Arbeitnehmern zugutekommen, die pro Jahr mindestens 835 € mehr von ihrem Bruttogehalt haben sollen. Vorerst handelt es sich hier nur um die Vorschläge des Ministers und noch nicht um die der Regierung. 

Bundesfinanzminister Van Peteghem legte Pläne für eine umfangreiche Steuerreform vor, die sich vor allem für die Arbeitnehmer entlastend auswirken soll. Die Beschäftigten sollen pro Jahr mindestens 835 € mehr Bruttolohn bekommen und der Steuerfreibetrag soll von derzeit 10.160 € auf 13.500 € angehoben werden.

Der flämische Christdemokrat unterstrich bei der Vorstellung seines 6 Mia. € schweren Steuerentlastungspakets aber auch, dass diese Reform eine budgetneutrale Angelegenheit sei, die das Loch im Haushalt nicht vergrößern werde. 

Die wichtigsten Punkte der Steuerreform:

  • Die Besteuerungsscheiben werden angepasst, so dass weniger Steuerpflichtige in die höchste Steuerklasse von 50 % ihres Bruttogehalts kommen
  • Die steuerlichen Vergünstigungen für Verheiratete oder gesetzlich Zusammenlebende laufen aus
  • Es wird einen gesenkten Mehrwertsteuertarif von 9 % geben, statt 6 oder 12 %. Einige Basisprodukte werden nicht mehr besteuert und die MWS auf Energieprodukte bleibt bei 6 %
  • Die Besteuerung von Wertpapierkonten wird verdoppelt
  • Wer arbeitet, soll am Jahresende 835 € mehr Bruttogehalt oder -lohn bekommen
  • Der Steuerfreibetrag wird von derzeit 10.160 € auf 13.500 € angehoben

„Mehr Netto für alle, die arbeiten“ lautet das Credo der belgischen Steuerreform. Finanzminister Van Peteghem will mit diesen Plänen auch dazu beitragen, dass sich wieder mehr Menschen einen Job suchen: „Hiermit wollen wir Leute, die Zweifel daran haben, ob sich Arbeit lohnt, davon überzeugen, den Schritt in Richtung Arbeitsmarkt zu setzen.“

Auf der einen Seite kämpfen viele Sektoren in Belgien mit Fachkräfte- und Personalmangel und auf der anderen Seite sind die Arbeitslosenzahlen und die der Sozialhilfebeziehenden weiterhin hoch: „Wir sehen, dass unser Arbeitsgrad nicht der ist, den wir wollen. Wir wollen auf 80 % kommen.“

Die erste Scheibe dieser Steuerreform soll am 1. Januar 2024 greifen und in den beiden Folgejahren kommen weitere Punkte schrittweise hinzu. Aber, dies sind die Pläne des Finanzministers. Diese sind noch nicht innerhalb der Koalition besprochen und müssen so oder so noch durch die parlamentarischen Instanzen gebracht werden.  

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