Bauerndemo in Brüssel: 2.700 Traktoren  gegen Stickstoffplan, Verkehr staut sich

Landwirte aus ganz Flandern demonstrieren heute in Brüssel gegen das Scheitern einer politischen Einigung zum Stickstoffplan der flämischen Regierung. Die Landwirte versammeln sich mit ihren Traktoren in der Nähe des Regierungsviertels, wo Reden von Landwirtschaftsorganisationen gehalten werden. Aufgrund des großen Andrangs - die Polizei zählte rund 2.700 landwirtschaftliche Fahrzeuge - ist die kleine Ringstraße um Brüssel überlastet und die Landwirte müssen die Demonstration zu Fuß absolvieren.

Obwohl die flämische Regierung nach langen Verhandlungen immer noch keine endgültige Einigung erzielt hat, ist klar, dass die Stickstoffemissionen drastisch eingeschränkt werden. Das sorgt für viel Unruhe unter den Landwirten.

"Die Stickstoffvereinbarung, wie sie jetzt vorliegt, wird ein sozioökonomisches Blutbad anrichten", schreiben die Bauernverbände in einer gemeinsamen Presseerklärung. "Schluss mit dem Muskelspiel und den nächtlichen Sitzungen", lautet die Botschaft von Lode Ceyssens, Präsident des Bauernbundes, an die Regierung. "Wir brauchen Rechtssicherheit: Erarbeiten Sie Lösungen, die unsere Lebensmittelproduktion verankern und dem Landwirtschafts- und Gartenbausektor eine Zukunftsperspektive geben."

"Es reicht", so formuliert Nicolas Dehaemers die momentane Stimmung in der Landwirtschaft. Der 23-jährige Landwirt aus Gistel ist heute Morgen gegen 6 Uhr in Richtung Brüssel aufgebrochen. "Unser Sektor lebt schon seit zwei Jahren in Ungewissheit. Deshalb gehen wir heute auf die Straße. Es geht nicht nur um Stickstoff, sondern um unsere allgemeine Zukunft. Viele Jungbauern zweifeln daran, einen Betrieb zu übernehmen.

Verkehrschaos komplett

Die Landwirte fuhren in zehn Kolonnen - und unter Polizeibegleitung - aus ganz Flandern in Richtung Brüssel. Das Ziel war, sich um 11 Uhr an der Havenlaan in Brüssel zu versammeln, aber einige Kolonnen hatten Verspätung.

Gegen 13.00 Uhr brachen die Landwirte von der Havenlaan über den kleinen Brüsseler Ring zum Regierungsviertel der Hauptstadt auf, wo Vertreter der organisierenden Landwirtschaftsorganisationen Reden hielten.

Aufgrund des großen Andrangs ist das Zentrum von Brüssel völlig verstopft. Viele Landwirte haben ihre Traktoren an der Havenlaan abgestellt und setzen die Demo nun zu Fuß fort.

Die Brüsseler Polizei bittet die Bevölkerung, den Kleinen Ring, das Europaviertel und die neutrale Zone um das Regierungsviertel zu meiden. Da sich die Ankunft in Brüssel verzögert hat, wird auch die Abfahrt der Traktoren später als geplant erfolgen. Dies könnte zu einem starken Verkehrsaufkommen am Abend führen und den Berufsverkehr erheblich behindern.

James Arthur Photography
James Arthur Photography
PRE

Meist gelesen auf VRT Nachrichten