8 Jahre lang Verkehrsprobleme: Der Viadukt von Vilvoorde wird saniert
Der berühmte Autobahn- und Ring-Viadukt von Vilvoorde bei Brüssel in Flämisch-Brabant wird in den kommenden Jahren gründlich saniert. Dabei handelt es sich um die umfangreichsten Arbeiten an diesem Bauwerk, seit es in den 1970er Jahren gebaut wurde. Die Arbeiten werden voraussichtlich 8 Jahre lang dauern und dürften mit rund 500 Mio. € zu Buche schlagen. Rost am Stahl, verrottender Beton und die Beseitigung von Asbest sind die wichtigsten Punkte dieser Sanierung und Renovierung.
Der Viadukt von Vilvoorde wurde in den 1970er Jahren gebaut und sollte damals für die kommenden 100 Jahre sicher sein, doch jetzt, rund 45 Jahre nach Fertigstellung, befindet sich dieses enorme Brückenbauwerk in denkbar schlechtem Zustand. Heute fahren pro Tag rund 180.000 Autos, Lieferwagen und LKW über diese 1,7 km lange Brücke mit ihren 22 Pfeilern.
Der Viadukt hat unter der intensiven Nutzung enorm gelitten, denn bei der Konstruktion des Bauwerks ist man nicht von der enormen Entwicklung des Straßenverkehrs ausgegangen, wie sich seit 1978 nach der Fertigstellung zeigt. Die Sanierung betrifft sowohl den Bereich der Fahrbahn, als auch der tragenden Struktur und das Innere der Konstruktion. In vielen Bauwerken aus den 1970er Jahren wurde Asbest verwendet - auch hier am und im Viadukt von Vilvoorde und dieser muss auch hier beseitigt werden.
Dies trägt nicht zuletzt zu einer Verteuerung der Sanierungsarbeiten bei, wie Flanderns Landesverkehrsministerin Lydia Peeters (Open VLD) andeutete: „Die Brücke erwies sich in einem wesentlich schlechteren Zustand, als wir zuerst gedacht hatten. Das Beseitigen von Asbest war nicht mit einberechnet worden und fließt in die Kosten mit ein.“ 2019 hatte es eine erste Schätzung der Sanierungskosten gegeben, als das Bauwerk zum ersten Mal gründlich gecheckt wurde. Damals lag der Kostenrahmen bei gerade einmal 100 Mio. €…
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Verkehrsbehinderungen
Die Renovierungsarbeiten am Viadukt von Vilvoorde dauern rund 8 Jahre. In dieser Zeit wird die Richtgeschwindigkeit auf 50 km/h herabgesetzt. Bis 2026 stehen dem Verkehr drei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung, doch danach geht dies auf insgesamt 5 Fahrspuren zurück. Das bedeutet alles Verkehrsbehinderungen und Staus nicht nur zu den Stoßzeiten.
Hinzu kommen noch Bauarbeiten am Brüsseler Ring in Höhe von Zaventem (ebenfalls Provinz Flämisch-Brabant), die auf 10 Jahre angelegt sind.
Die Wirtschaftsverbände in der Region Brüssel-Hauptstadt und in der Provinz Flämisch-Brabant erinnern daran, dass der logistische Verkehrsfluss garantiert werden müsse. Man fordert hier alternative Fahrwege, eine weiter gute Erreichbarkeit der Unternehmen und eine entsprechende Kommunikation von Seiten des flämischen Verkehrsministeriums.