Weiteres Haus von Kinderschänder Marc Dutroux wird abgerissen
In der Ortschaft Sars-la-Buissière in der wallonischen Provinz Hennegau wird ein weiteres Haus von Kindermörder Marc Dutroux abgerissen. Über 25 Jahre nach der Entdeckung der dort verhungerten Mädchen Julie und Mélissa hat die Gemeinde den Abriss am eingeleitet. Der Abriss erfolgt nach Gesprächen zwischen der Gemeinde und den Eltern der hier gefundenen Kinder.
Bei der Gemeinde Lobbes, zu der die Ortschaft Sars-la-Buissière gehört, wollte man keine Entscheidung ohne die Eltern von Julie und Mélissa treffen. In gemeinsamen Gesprächen wurde beschlossen, hier keine Gedenktafel für die Opfer von Marc Dutroux anzubringen.
Vor einigen Tagen haben die Gemeindearbeiter den Abriss des Hauses vorbereitet, in dem sie das Gebäude leerräumten. Nach dem Abriss soll an dieser Stelle kein neues Gebäude errichtet werden, sondern hier wird eine Grasfläche angelegt, wie aus dem Rathaus von Lobbes verlautete.
„Nach über 25 Jahren wird dem Wunsch von zahlreichen Menschen entsprochen und das Haus abgerissen. Wir haben vorige Woche Kontakt mit den Eltern der Opfer gehabt. Dies ist das Ende eines traurigen und schweren Kapitels unserer Region“, sagte Lucien Baudin (PS), der Bürgermeister von Lobbes.
Trauma für Belgien in den 1990er Jahren
Letztes Jahr wurde ein Haus von Marc Dutroux in Charleroi, ebenfalls in Hennegau, abgerissen. Im Gegensatz zu Lobbes wurde dort ein Gedenkgarten für die Opfer des Kinderschänders und -mörders abgelegt.
Marc Dutroux traumatisierte in den 1990er Jahren mit der Entführung, Vergewaltigung und Ermordung von sechs Mädchen: Julie Lejeune (damals 8 Jahre alt), Mélissa Russo (8), An Marchal (17), Eefje Lambrecks (19), Sabine Dardenne (12) und Laetitia Delhez (14). Nur Laetitia Delhez und Sabine Dardenne konnten aus seinen Händen befreit werden. 2004 wurde Marc Dutroux zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.