Belgiens Immobilienmarkt kühlt weiter ab - Die Zahl der Darlehen geht immer noch deutlich zurück
In Belgien werden derzeit so wenig Hypotheken oder Darlehen für einen Kauf eines Hauses oder einer Wohnung abgeschlossen, wie nie zuvor. Dies melden die beiden Wirtschaftszeitungen De Tijd und L‘Echo in ihren Mittwochsausgaben. Das bedeutet, dass der Immobilienmarkt in unserem Land weiter abkühlt.
Offenbar sind die Zeiten, in denen die Preise für Immobilien in Belgien ungeahnte Höhen erreichen konnten, vorbei. Seit einigen Monaten zeigt sich ein gegenteiliger Trend, denn immer weniger Familien beantragen eine Hypothek oder ein Darlehen zum Haus- oder Wohnungskauf, bzw. zum Bau eines Eigenheims.
Erst im Januar hatte der belgische Notariatsverband gemeldet, dass die Immobilienpreise im letzten Quartal 2022 - wenn auch nur leicht - gesunken seien.
Inzwischen aber, so De Tijd und L’Echo, habe die Zahl der abgeschlossenen Verträge um 10 % gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2022 abgenommen.
Dies bedeutet, dass die Zahl der Darlehen oder Hypotheken so niedrig wie nie zuvor in Belgien lag, zumindest nicht seit 2007, seit solche Angaben erfasst werden.
Zurückhaltung
In den beiden ersten Monaten des laufenden Jahres seien nur rund 32.600 Verträge geschlossen worden, 47 % weniger als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. Diese Zahl entspricht zudem weniger als die Hälfte des Durchschnittswertes der letzten 5 Jahre, so Notaris, der Verband der belgischen Notare dazu in De Tijd.
Grund dafür mögen auf der einen Seite die steigenden Zinsen sein und vielleicht auch die hohe Inflation, doch auf der anderen Seite ist diese Entwicklung auch auf die Zurückhaltung von älteren Kreditnehmern zurückzuführen, die aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage vorsichtig geworden sind.
Die, die ein Darlehen zum Kauf, zum Bau oder zur Renovierung eines Altbaus genommen haben, entscheiden sich zudem mehr denn je für langfristige Laufzeiten von mehr als 25 Jahren, so die Wirtschaftszeitungen.