Noch immer werden zahlreiche Delhaize-Supermärkte bestreikt

Auch an diesem Mittwoch bleiben zahlreiche Märkte der belgischen Warenhausgruppe Delhaize geschlossen, weil das Personal in den Ausstand getreten ist. Seit der Ankündigung von Delhaize, alle 128 von der Gruppe selbst betriebenen Filialen an selbständige Betreiber übergeben zu wollen, schwelt dort ein schwerer Sozialkonflikt. 

Vor allem in der Wallonie ist die Streikbereitschaft weiter groß. Belgienweit sind etwa zwei Drittel der betroffenen Delhaize-Filialen weiter geschlossen, nach dem ein Gespräch zwischen den Gewerkschaften und der Geschäftsleitung der Gruppe am Dienstag scheiterte (siehe nebenstehenden Beitrag).

Nach Angaben von Delhaize-Sprecher Roel Dekelver sind 84 der selbstverwalteten Filialen nach wie vor geschlossen und 44 haben wieder geöffnet. 

Vor allem in der Wallonie und in der Brüsseler Region streiken Belegschaften der Märkte, wie Dekelver bestätigte. In der Wallonie sei nur ein einziger Delhaize-Markt, der von der Gruppe betrieben wird, offen. Alle anderen geöffneten Märkte liegen in Flandern. 

Aus Gewerkschaftskreisen verlautete, dass viele der bestreikten Warenhäuser vielleicht noch bis zum kommenden Sonntag geschlossen bleiben könnten, um so den Druck auf das Delhaize-Management aufrecht zu erhalten und diese dazu zu bringen, ihren Entschluss, alle eigenen Märkte an Franchisenehmer abzugeben, zurückzuziehen. 

Die möglicherweise davon betroffenen Mitarbeiter befüchten, dabei unter schlechteren Arbeits- und Lohnbedingungen beschäftigt zu werden. Bei Delhaize hieß es dazu, dass alle Beschäftigten dieser Märkte ihre Jobs behalten würden, doch davon sind die Mitarbeiter nicht wirklich überzeugt. In der Zentrale von Delhaize in Zellik (Flämisch-Brabant) fallen rund 280 Arbeitsplätze dem Vorhaben zum Opfer. 

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