Bei Delhaize sollen sich bereits rund 200 Kandidaten für eine Übernahme von Filialen gemeldet haben
Offenbar haben sich schon fast 200 Kandidaten gemeldet, die eine oder mehrere der 128 Delhaize-Filialen in Franchise übernehmen wollen, die die belgische Warenhausgruppe abgeben möchte. Delhaize-Sprecher Roel Dekelver bestätigte inzwischen einen Bericht der Fachwebseite RetailDetail. Gegen die Abgabe von Märkten, die Delhaize noch selbst betreibt, gibt es massive Proteste der Belegschaft und noch bis zum Wochenende bleiben zahlreiche dieser Filialen wegen Streiks geschlossen.
„Das beweist, dass es ausreichend Interesse gibt,“ so Delhaize-Sprecher Roel Dekelver weiter: „Es handelt sich hier im spontane Kandidaturen. Wir haben die Verfahren noch nicht gestartet.“ Vielleicht seien einige der Filialen begehrter als andere, doch man geht davon aus, dass alle 128 Geschäfte an Franchisenehmer angegeben werden können.
Wann die Verfahren zur Abgabe von Delhaize-Filialen an selbständige Betreiber anlaufen sollen, kann Dekelver noch nicht sagen: „Wir räumen sowieso zuerst internen Beratungen Vorrang ein.“ Für den 21. und den 28. März sind zudem weitere Gespräche mit den Gewerkschaften geplant.
Noch sind die Gemüter zu diesem Thema nicht beruhigt, denn die Gewerkschaften und das Personal der betroffenen Delhaize-Märkte wollen, dass das Vorhaben zurückgezogen wird.
Die Beschäftigten befürchten, dass sie unter selbständigen Betreibern zu schlechteren Lohn- und Arbeitsbedingungen unter Vertrag genommen werden und dass es, auch wenn Delhaize das Gegenteil behaupte, zu Jobverlusten komme.
Seit mehr als einer Woche werden zahlreiche der 128 betroffenen Märkte bestreikt und dies soll noch bis mindestens zum Wochenende so bleiben.
Ob die Gewerkschaften dann weitere Aktionen gegen dieses Vorhaben in die Wege leiten, bleibt abzuwarten. Dies hängt von den weiteren Verhandlungen ab. Anfang der Woche dauerte ein Gespräch mit der Direktion der Warenhausgruppe nur eine Viertelstunde.