Das Museum De Reede in Antwerpen widmet sich der Grafik auf Papier
Das Antwerpener Kunstmuseum De Reede ist eine noch recht junge Einrichtung. Sie wurde im Juni 2017 eröffnet und hat sich auf eine ganz bestimmte Kunstrichtung bzw. auf einen ganz bestimmte Fachbereich spezialisiert. Hier geht es thematisch fast immer um „Grafik“ bzw. um „Arbeiten auf Papier“. Die Sammlung des Hauses ist umfassend, legt allerdings einen Fokus auf drei Künstler: Francisco Goya, Félicien Rops und Edvard Munch.
Das Museum De Reede wertet die Arbeit dieser Künstler als kritische Beobachter der Zeit, in der sie lebten und geht dabei sowohl von deren sozialem Kontext, als auch von deren künstlerischer Arbeit als solcher aus.
Dabei wird dies, auch durch Wechselausstellungen, immer wieder mit den gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen im Laufe der Zeit bis heute verglichen. Mit dem Themenbereich „Grafik“ und „Arbeiten auf Papier“ gehört das Museum zu einer national und international begrenzten Gruppe von Kultureinrichtungen, die sich auf die grafische Kunst spezialisiert haben.
Die Sammlung besteht neben Werken der drei oben genannten Künstlern aus Werken auf Papier: Lithografien, Stiche, Radierungen, Holzschnitte und Zeichnungen von mehr als einem Dutzend Künstlern aus sieben Ländern und drei Kontinenten und umspannt einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten zwischen dem 17. und dem 21. Jahrhundert. Zu den wohl wichtigsten hier gezeigten Werken gehört seit einigen Monat ein Exemplar der ikonischen Lithografien von „Der Schrei“ von Edvard Munch. Damit gehört das Museum De Reede zu den 10 Museen weltweit, die über einen solchen Druck in der eigenen Sammlung verfügen.
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Käthe Kollwitz und Ernst Ludwig Kirchner
Zur Sammlung des Hauses gehören neben den oben genannten drei Künstlern weitere wichtige Künstlerinnen und Künstler, denn hierzu gehören auch Zeichnungen und Drucke von Albrecht Dürer, Käthe Kollwitz und Erst Ludwig Kirchner oder auch der belgischen Künstler James Ensor, Rik Wouters, Lucas van Leyden und Léon Spilliaert.
Auch Zeitgenössisches aus unserem Land gehört dazu, wie Werke von Paula Rego oder Luc Tyumans. Etwa zu jeder Jahreshälfte werden die zur festen Sammlung gehörenden ausgestellten Werke gewechselt und es werden wieder andere gezeigt.
Bis heute begeisterte das Museum De Reede auch mit hochwertigen Sonder- und Einzelausstellungen mit Werken von Karl Meersman, Felicien Rops, Eugeen Van Mieghem, Fred Bervoets und Chun Kwang Young sowie aktuell von Rembrandt (siehe nebenstehenden Beitrag).
Symbolischer Ort
Das Museum befindet sich in der Ernest van Dijckkaai 7 im historischen Zentrum von Antwerpen und ist in einem modernen Wohnkomplex aus dem Jahr 2000 mit dem Namen „De Rede“ zuhause - ein Entwurf des Antwerpener Architekturbüros „Architecten Atelier“. Es steht dort, wo sich früher die Büros der Schifffahrtsgesellschaften befanden, die für die Binnenschifffahrt auf der Schelde, auf dem Rhein und anderen großen Flüssen zuständig waren, die nach Antwerpen in den Hafen führten.
Der Name „Museum De Reede“ ist ebenso von diesem historischen Hintergrund inspiriert wie der Name des Gebäudes. Es ist, ob Zufall oder nicht, wie auf der Internetseite des Hauses zu lesen ist, „ein großes Zeichen der Verwandtschaft, ein anderes Museum als Nachbar zu haben, das Eugeen Van Mieghem Museum, das sich im 'Het Redershuis', dem Sitz des 'Königlichen Belgischen Reederverbandes', befindet“.
Museum „De Reede“, Ernest van Dijckkaai 7, 2000, Info: https://museum-dereede.com/de/