Ägypten-Ausstellung in Brüssel: 200 Jahre archäologische Geschichte

Vom 31. März bis zum 1.Oktober 2023 präsentiert das Museum für Kunst & Geschichte im Jubelpark in Brüssel die Ausstellung „Expedition Ägypten“. Hier wird die Geschichte von zwei Jahrhunderten faszinierender archäologischer Entdeckungen und des Zustandekommens der ägyptischen Sammlung des Museums erzählt. Im Rahmen dieser Ausstellung sind mehrere Jubiläen und Jahrestage in Sachen belgisch-ägyptischer Geschichte zu erzählen.

Rund 200 Objekte aus der Sammlung des Museum für Kunst & Geschichte werden teilweise zum ersten Mal in der Öffentlichkeit gezeigt. 

Blickfänger sind z.B. einige reichlich verzierte Sarkophagen aus dem priesterlichen Versteck von Deir el-Bahari, ein prächtig illustriertes Tagebuch von Neferrenpet, Grabstelen und Canopenvasen für die sterblichen Überreste von Verstorbenen, dekorative Kunstwerke, die die Toten in die Ewigkeit begleiten sollten und vieles mehr sollen den Besuchern einen Wegweiser durch die ägyptischen Gottheiten und deren ewiges Leben bieten.

Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung „Expedition Ägypten“ ist eine monumentale Statue, die die Göttin Sekhmet zeigt. Diese Statue wurde extra aus dem Königlichen Palast zum Museum für Kunst & Geschichte in den Jubelpark gebracht. Nicht zuletzt wird die Ausstellung durch zahlreiche historische Archivfotos ergänzt.

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Chronologische Reise durch zwei Jahrhunderte

Die Ausstellung ist in acht chronologisch aufgeteilte Bereiche aufgeteilt, die den Besuchern zwei Jahrhunderte belgisch-ägyptische Geschichte näher bringen sollen. Die Geschichte beginnt im 19. Jahrhundert, als sich das diplomatische und industrielle Belgien mehr und mehr für Ägypten interessierte. Seinerzeit spielte das Land der Pharaos eine zentrale Rolle in der internationalen und geopolitischen Welt.

Damals kamen die ersten Artefakte aus Ägypten nach Belgien, die vornehmlich private Geschenke waren. Hinzu kamen Objekte, die Prinz Leopold, Herzog von Brabant und später König Leopold I. von dort von seinen Besuchen mitbrachte. In dieser Zeit kamen auch die Sarkophage aus Deir el-Bahari nach Brüssel, die in den vergangenen Jahren umfassend restauriert wurden und die hier zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden.

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Neue Ausstellungsstücke aus Ägypten für das Brüsseler Museum

Jean Capart

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden der Brüsseler Sammlung tausende Objekte hinzugefügt und dies dank der unerschöpflichen Energie des belgischen Konservators Jean Capart (1877-1947), einem Freund von Königin Elisabeth I. Capart gilt als Gründer der belgischen Ägyptologie und er machte damals Brüssel zur Hauptstadt für diese Wissenschaft.

Aus Anlass seines Besuchs des damals noch unberührten Grabes von Tutanchamun in Gesellschaft von Königin Elisabeth I. wurde 1923 die „Ägyptologische Gesellschaft Königin Elisabeth“ gegründet, ein wissenschaftliches Institut mit internationalem Renommee, das dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiert.

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Jean Capart

Internationale Zusammenarbeit

Heute verfügt das Brüsseler Museum für Kunst & Geschichte über eine Sammlung an ägyptischen Artefakten, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Das Haus gehört zu einem Kreis an ähnlichen Einrichtungen, die gemeinsam multidisziplinär auf diesem Gebiet forschen und mit der daraus resultierenden Expertise restaurieren und damit wertvolles Kulturerbe durch die Zeiten retten.

Die Ausstellung „Expedition Ägypten“ ist eine der abschließenden Veranstaltungen des Forschungsprojekts „Pyramids & Progress, Belgian Expansionism an the Making of Egyptology 1830-1952“. Dieses Projekt diente dazu, die Entstehung der belgischen Ägyptologie im Kontext der diplomatischen und wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes zu erforschen. Die zahlreichen historischen Fotos in dieser Ausstellung kommen aus dem wissenschaftlichen Projekt „Sura, Unlocking the Photografic Archives of the Pioneering Years of Egyptology at the Royal Museums of Arts and History of Brussels“. 

„Expedition Ägypten“, Vom 31. März bis zum 1.Oktober 2023 präsentiert das Museum für Kunst & Geschichte, Jubelpark 10 in 1000 Brüssel. Info: www.artandhistory.museum

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