Belgiens Haushaltsdefizit steigt weniger stark als ursprünglich prognostiziert
Das belgische Haushaltsdefizit wird weniger stark ansteigen, als der Monitoring-Ausschuss vorhergesagt hatte. In seinem Bericht hatte der aus hochrangigen Beamten bestehende Ausschuss, der den Zustand der belgischen Staatsfinanzen überwacht, für das Jahr 2028 ein Defizit von 38,4 Milliarden Euro prognostiziert. Aufgrund einer "Unstimmigkeit" in den Zahlen wurde die Prognose nun auf 33,4 Milliarden Euro nach unten korrigiert. Dennoch bleibt das Haushaltsdefizit in Belgien auch nach der neuen Prognose außergewöhnlich hoch.
Die Veröffentlichung des Berichts des Monitoring-Ausschusses bildet traditionell den Auftakt für die Arbeit der Bundesregierung am Staatshaushalt für das nächste Jahr oder, wie jetzt, für die Korrekturen am Haushalt des laufenden Jahres.
Ungereimtheiten
Die alternde Bevölkerung Belgiens ist der Motor für den Anstieg der Staatsverschuldung. Es hat jedoch den Anschein, dass die Prognose des Monitoring-Ausschusses aufgrund eines Rechenfehlers zu pessimistisch war. Der Rechenfehler kam nach einer erneuten Analyse der Zahlen ans Licht.
Die Wirtschaftszeitung 'De Tijd' erklärt, dass der Fehler in der Prognose sehr technisch ist. Der Grund für den Fehler liegt in den zwei unterschiedlichen Methoden, mit denen der Betrag, der zum Ausgleich des Defizits im Sozialversicherungshaushalt benötigt wird, prognostiziert wird. Der Monitoring-Ausschuss verwendet eine Methode, während die Sozialversicherungsanstalt eine andere zur Berechnung verwendet.
Eine weitere Unstimmigkeit wurde auch bei den Berechnungen zur Berücksichtigung des Einzelhandelspreisindexes festgestellt.