Paul De Winter

Protest gegen eine Abrissgenehmigung für ein modernistisches Haus aus den 1950er Jahren

In Hofstade in Flämisch-Brabant ist Protest gegen Abrisspläne für ein modernistisches Haus von Architekt Roger De Winter (1923-2001) aufgekommen. Das Haus „Vaeck“ aus den 1950er Jahren steht bereits seit einigen Jahren leer und den Besitzern ist eine erforderliche Restaurierung inklusive Isolierung zu teuer. Jetzt erteilte die Gemeindeverwaltung eine einem Abriss dieses als „Perle des Kulturerbes“ geltenden Bauwerks eine vorläufige Abrissgenehmigung.

Dies allerdings stößt auf heftige Kritik von Seiten von Personen, die dieses modernistische Baudenkmal erhalten wollen. Bei dem Haus „Vaeck“ handelt es sich um ein freistehendes Gebäude, dass bereits für unbewohnbar erklärt wurde.

Gegen einen jetzt durchaus möglichen Abriss ist auch Paul De Winter, der Sohn des Architekten Roger De Winter. Er ruft die Bevölkerung der Gemeinde Zemst, zu der Hofstade gehört, dazu auf, gegen den Abriss zu zeichnen. Einspruch ist bei der Gemeinde noch bis zum 4. April möglich. Zu den Unterstützern des Protestes gehört auch die flämische Architekturvereinigung „Docomomo“, die die Abrissgenehmigung für unbegreiflich hält.

Die Gemeinde ist allerdings der gleichen Ansicht, wie die Besitzer des Hauses, die eine Restaurierung für zu teuer halten. „Das Haus verunstaltet die unmittelbare Umgebung und wird nur weiter verfallen. Der Abriss wird der Umgebung gut tun“, klingt es aus dem Rathaus dazu. 

Für mich ist das sehr emotional. Mein Vater würde in ein paar Tagen 100 Jahre alt werden."

Paul De Winter, der Sohn des Architekten

Architektensohn Paul De Winter will mit dem Einspruch gegen den Abriss Zeit gewinnen: „Mit etwas Kreativität kann das Haus vielleicht stehenbleiben. Es könnte an einen Kunstliebhaber verkauft werden, der sein Geld in eine Restaurierung stecken könnte. Wir können es nur versuchen.“

„Für mich ist das sehr emotional. Mein Vater würde in ein paar Tagen 100 Jahre alt werden,“ so De Winter. Leider steht das Haus auf keiner Architektur-Kulturgutliste und ist demnach auch nicht geschützt. Das eine Restaurierung des Hauses viel Geld kostet, versteht auch Paul De Winter, „doch es wäre eine Sünde, das dieses Haus der Abrissbirne zum Opfer fällt.“ Er hat jedenfalls bei der Provinz Flämisch-Brabant darum gebeten, hier etwas zu unternehmen. 

Paul De Winter
Dimitri Berlanger
Paul De Winter

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