Belgien will für 1 Mia. € 23 Gebäude der EU-Kommission in Brüssel übernehmen
Die belgische Partizipations- und Investitionsgesellschaft FIPM, der Investmentarm der Bundesregierung, will 23 veraltete Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel übernehmen. Die belgischen Wirtschaftszeitungen De Tijd und L’Echo melden dazu, dass die FPIM dazu 1 Mia. € einsetzen will.
Offenbar verhandeln die belgischen Bundesbehörden und die EU-Kommission schon länger exklusiv über einen möglichen Immobiliendeal. Für beide Seiten könnte sich dieser Deal lohnen. Die Kommission möchte ohnehin die meisten ihrer Gebäude in der belgischen Hauptstadt loswerden und Belgien möchte diese veralteten Gebäude im Sinne der Klimazielsetzung modernisieren.
Bei den 23 Gebäuden handelt es sich in erster Linie im Immobilien, die sich im Leopoldviertel unweit der EU-Institutionen befinden. Dabei handelt es sich um Immobilien mit einer Gesamt-Bürofläche von rund 350.000 m² in Brüsseler Toplage.
Keine Ausschreibung notwendig
Die Kommission will ohnehin bis 2030 etwa die Hälfte ihrer Gebäude in Brüssel verlassen - nicht zuletzt wegen der Zunahme von Arbeiten im Homeoffice - und die übriggebliebenen Büro- und Verwaltungsgebäude im nachhaltigen Sinne umbauen. Öffentlich ausschreiben muss die Kommission die abzustoßenden Immobilien aber nicht, denn dies muss eine europäische Einrichtung in ihrem Gastland nicht machen.
Falls die Übernahme gelingt und Belgien diese Immobilien über die FPIM erwerben kann, wird trotzdem die Privatwirtschaft dabei ihre Rolle spielen. In einer zweiten Phase will die FPIM diese Gebäude gemeinsam mit Projektentwicklern nachhaltig renovieren und vermarkten, um so vielleicht einen Teil der investierten Milliarde wieder einzuspielen. Und möglicherweise wird dann die EU-Kommission zu möglichen neuen Mietern gehören…