Olivier Vandecasteele im Iran freigelassen - Er ist in Belgien angekommen - Austausch gegen den Terroristen Assadollah Assadi
Belgien und der Iran haben den Gefangenenaustausch ohne den umstrittenen „Iran-Deals“ der belgischen Bundesregierung vollzogen, bei dem der frühere NGO-Mitarbeiter Olivier Vandecasteele (Foto nach der Landung in Brüssel) gegen den hier verurteilten iranischen Terroristen Assadollah Assadi ausgetauscht wurde. Dazu wurde ein Grundgesetzartikel angewendet. Vandecasteele ist auf dem Weg in die Heimat, wie gegenüber VRT NWS bestätigt wurde.
Offenbar ist es zu diesem Abkommen auch durch Vermittlung von Oman gekommen, wie VRT NWS erfahren konnte. Inzwischen meldet das iranische Staatsfernsehen, das der in Belgien zu einer Haftstrafe verurteilte Terrorist Assadollah Assadi ebenfalls freigelassen worden ist.
Um Komplikationen zu vermeiden, wurde dazu Artikel 167 des Grundgesetzes genutzt. Dieser besagt, dass der König - in diese Fall der Premierminister - selbständig die Befugnis hat, um Auslandsangelegenheiten zu regeln. Damit konnte der Vorgang bescheunigt werden und niemand musste vorher davon in Kenntnis gesetzt werden. Die Zeit drängte, denn offenbar plante der Iran, um Druck auf Belgien auszuüben, eine weiter Verurteiling Vandecasteeles. Innerhalb von 10 Tagen aber konnte der Austausch in die Wege geleitet werden.
Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) teilte am Freitagvormittag in einer Videobotschaft mit: „Wenn alles gut verläuft, wird Olivier Vandecasteele heute Abend bei uns sein. Endlich frei! Seine Rückkehr ist eine Erleichterung für seine Familie, seine Freunde und seine Kollegen. Ich will auch hier, persönlich und im Namen der gesamten Regierung, den Mut und die Kraft seiner Familie ehren.“
Belgien lässt unschuldige Bürger nicht im Stich.“
Vandecasteele ist schon am Donnerstagabend aus seiner iranischen Zelle freigelassen worden und wurde nach Muscat gebracht, der Hauptstadt von Oman. Dort wurde er von einem Team aus belgischen Soldaten und Diplomaten in Empfang genommen. Vor seiner Abreise nach Belgien ist er dort noch medizinisch untersucht worden. Am frühen Freitagabend landete er dann an Bord einer Militärmaschine in Brüssel (Foto oben).
Belgiens Außenministerin Hadja Lahbib (MR) ließ inzwischen wissen: „Belgien lässt unschuldige Bürger nicht im Stich. Olivier, wir erwarten dich!“
Langer Weg
Olivier Vandecasteele hat 445 Tage in einer iranischen Zelle gesessen, weil man ihm dort Spionage vorgeworfen hat. Seit März liefen Gespräche zwischen Belgien und dem Iran über einen Austausch zwischen Vandecasteele und Assadi, doch dazu gab es gesetzliche und juristische Hürden zu nehmen.
Unter anderem hatten Auslands-Iraner, gegen die Assadi in Paris einen von Belgien aus vereitelten Anschlag verüben wollte, gegen den sogenannten „Iran-Deal“ auch vor dem belgischen Verfassungsgericht geklagt. Sie wollten erreichen, dass der 2021 als Terrorist verurteilte iranische „Diplomat“ im Gefängnis bleibt.