Prozess zum Tod von Sanda Dia: Arbeitsstrafen für die Mitglieder seiner Studentenvereinigung
Im Prozess zum Tod des Studenten Sanda Dia, der bei einer Studententaufe ums Leben gekommen war, ist das Urteil gesprochen worden. Das Antwerpener Berufungsgericht hat die 18 Mitglieder der Studentenvereinigung „Reuzegom“ aus Löwen zu Arbeitsstrafen und zu Bußgeldern verurteilt.
Das Gericht sprach alle Angeklagten schuldig. Sie müssen Arbeitsstrafen von 200 bis 300 Stunden für gemeinnützige Zwecke leisten und jeweils ein Bußgeld von 400 € zahlen.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten unbeabsichtigt den Tod von Sanda Dia herbeigeführt haben. Sie hätten ihm Verletzungen zugefügt, die zu dessen Tod geführt haben.
Der zuständige Richter sprach die 18 Studenten auch wegen erniedrigender Behandlung und wegen des Verstoßes gegen die Tierschutzverordnung für schuldig. Vom eigentlich schwersten Vorwurf, Sanda Dia die für die Gesundheit schädliche Substanz Fischöl in großer Menge verabreicht zu haben, wurden die 18 Angeklagten jedoch freigesprochen.
Der Fall Sanda Dia
Sanda Dia aus Edegem in der Provinz Antwerpen wollte an der Löwener Universität (KU Leuven) Zivilingenieur werden und er wollte Mitglied der inzwischen aufgelösten Studentenvereinigung „Reuzegom“ werden, in der sich junge Leute aus der Antwerpener Gegend, die in Löwen studieren, treffen.
Dazu musste er sich im Dezember 2018 einem brutalen Taufritual unterziehen. Dieses dauerte zwei Tage und Dia überlebte nicht. Er musste literweise Alkohol und Fischöl trinken und in einer eiskalten Grube ausharren.
Die Ermittlungen in diesem Fall wurden im Juli 2020 abgeschlossen. Seit September 2020 lief das Verfahren über mehrere Instanzen hinweg bis zur heutigen Urteilsverkündigung.